Französische Steria kauft Mummert Consulting

22.10.2004
Mit der Übernahme strebt der IT-Dienstleister in die deutsche Top-Ten-Liste.

Der französische IT-Dienstleister Steria will alle Anteile sowie die Markenrechte der Hamburger Mummert Consulting AG übernehmen. Dabei werde die Transaktion überwiegend in bar abgewickelt, so das Unternehmen. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Mit dem Kauf würde der Konzern seinen Einfluss auf dem deutschen Markt deutlich ausweiten.

Der Berater und Systemintegrator Mummert peilt für dieses Jahr eine operative Marge von fünf Prozent bei Einnahmen von zirka 140 Millionen Euro an. Rund 85 Prozent der Umsätze werden hierzulande erwirtschaftet, berichten die Analysten von Ovum. Demgegenüber nahm Steria 2003 in Deutschland knapp 50 Millionen Euro ein, etwa fünf Prozent der Gesamtumsätze. Die Börse in Paris begrüßte die Ankündigung.

Steria hatte sich auch für die Thyssen-Krupp-Tocher Triaton interessiert, die letztlich von Hewlett-Packard (HP) gekauft worden war. Zu Beginn des Jahres hatte sich das Management der Franzosen daher skeptisch geäußert, ob der Kauf einer IT-Ausgründung überhaupt sinnvoll sei. Nun entschied sich Steria für eine unabhängige Gesellschaft, die in diesem Jahr den Turnaround nach einem schwachen Geschäftsverlauf 2003 angepeilt hat.

Steria will in die erste Liga

Ovum wertete den Zeitpunkt der Übernahme als richtig. Ob Steria dadurch seine Outsourcing-Kapazitäten in Deutschland besser vermarkten könnte, stehe allerdings auf einem anderen Blatt. Zudem müssten die Firmen und die unterschiedlichen Kulturen erst einmal integriert werden. Sollte dies jedoch gelingen, so Ovum, könnte sich Steria in Europa zu einem wichtigen Gegenspieler der US-amerikanischen Beratungshäuser aufschwingen. (ajf)