Italien hat noch nicht gezahlt, aber

Frankreichs Finanzierung fuer den Chip-Hersteller Thomson steht

19.03.1993

In den naechsten fuenf Jahren erhaelt die mehrheitlich im Besitz der beiden Staaten befindliche SGS-Thomson 2,55 Milliarden Franc (749 Millionen Mark) fuer Forschung und Entwicklung (FuE). Das teilte der franzoesische Industrieminister Dominique Strauss-Kahn in der vergangenen Woche in Paris mit. Er sagte, dass die italienische Regierung, die ueber ihre Staatsbetriebe ebenfalls 45 Prozent der STM-Anteile haelt, den gleichen Betrag in die Thomson-Forschung investieren werde.

Noch nicht entschieden ist jedoch ueber die Ende vergangenen Jahres ausserdem angekuendigte Rekapitalisierung der STM in Hoehe von einer Milliarde Dollar. Der Staatsbetrieb CEA-Industrie, der nach einer Neuverteilung die Mehrheit der franzoesischen Thomson-Anteile haelt, liess wissen, dass man bereit sei, den vorgesehenen Anteil in Hoehe von 500 Millionen Dollar zu bezahlen. Das Geld von der italienischen Regierung wird "in den naechsten Tagen" erwartet, sagte Strauss-Kahn. Eine Sprecherin der CEA-Industries erklaerte allerdings, die Korruptionsaffaere, in die die italienische Regierung verstrickt ist, habe den Prozess "enorm aufgehalten". Der franzoesische Industrieminister, der sich fuer die Refinanzierung von SGS-Thomson stark gemacht hatte, hofft, dass mit dem jetzt unterzeichneten FuE-Abkommen "ein Schlussstrich unter diese Episode" in der Entwicklung des Chip-Herstellers gezogen worden ist.