Frankreich verlegt Glasfaser statt VDSL

19.12.2006
Während die Telekom mit VDSL auf ein Hybridnetz setzt, verfolgen die Franzosen eine Glasfaserstrategie.

Schneller Internet-Zugang, TV und Telefonie - also Triple Play, das geht nur mit VDSL. Dies suggerieren zumindest die Telekom-Marketiers. Einen alternativen Weg gehen dagegen die Franzosen. Die France Télécom will ab 2007 die Ballungszentren Paris, Lille, Lyon, Marseille, Poitiers sowie Toulouse per Glasfaser bis zum Gebäude (Fibre to the home = FTTH) erschließen. Dafür möchte der Carrier bis 2008 rund 270 Millionen Euro investieren, um eine Million Haushalte zu erreichen.

Per Glasfaser erhält der französische Benutzer dann symmetrische Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s, während der Telekom-Kunde sich mit 25 beziehungsweise 50 Mbit/s begnügen muss - wenn denn die VDSL-Technik überhaupt mitspielt. Statt auf die anfällige Kupfertechnik zu setzen, bauen die Franzosen lieber gleich ein passives Glasfasernetz (Giga Ethernet Passive Optical Network = GPON) auf.

Offen für Konkurrenten

Das französische Projekt weist gegenüber den VDSL-Plänen der Telekom noch eine Besonderheit auf: Während der Bonner Carrier von der Politik Regulierungsferien für seine Investitionen fordert, um die Wettbewerber auszusperren, betont die France Telecom in ihren offiziellen Mitteilungen, dass sie sich für GPON entschieden habe, weil diese Technik besonders gut dafür geeignet sei, Konkurrenten eine Nutzung der gleichen Infrastruktur zu ermöglichen. (hi)