Bis 1993 noch Ertragsabführungen an den Staat

France Télécom: Umsatz stieg, Gewinn reduzierte sich deutlich

13.11.1992

PARIS - Mit erheblichen Verzögerungen legte die France Télécom jetzt das endgültige Ergebnis des Geschäftsjahres 1991 sowie eine erste Prognose des Resultats für 1992 vor. Die späte Veröffentlichung erklärt sich durch die Umstellung der Bilanzvorschriften nach der Einführung eines neuen Untenehmensstatuts für den Pariser Carrier.

France Télécom (FT) kam 1991 auf einen Umsatz von 115,8 Milliarden Franc (umgerechnet etwa 32,9 Milliarden Mark), wobei der Zuwachs mit 6,8 Prozent sowohl unter dem des Vorjahres als auch unter der ursprünglichen Prognose von sieben Prozent blieb. Für das laufende Jahr erwartet FT eine Umsatzsteigerung um sechs Prozent auf rund 122 Milliarden Franc.

Beim Reingewinn mußte sich der Konzern mit zwei Milliarden Franc begnügen, nachdem man im Vorjahr noch 5,5 Milliarden Franc erwirtschaftet hatte. Dennoch lag dieser Betrag über den zuvor prognostizierten 1,3 Milliarden Franc. Für 1992 werden rund drei Milliarden Franc Nettogewinn angestrebt, zumal France Télécom die Verschuldung um 1,5 auf 120,6 Milliarden Franc abbauen konnte und sich die Finanzkosten damit von 10,5 auf 9,7 Prozent vom Umsatz reduzierten. Für 1992 wird ein weiteres Sinken der Quote auf 8,8 Prozent erwartet. Ziel bis 1994 ist ein Schuldendienstanteil von maximal sieben Prozent.

Finanzchef Pierre Hilaire wies vor der Presse darauf hin, daß France Télécom 1992 und auch 1993 noch zu Ertragsabführungen an die Staatskasse verpflichtet sei. Im Vorjahr hätten sich diese auf 14,6 Milliarden Franc belaufen. Erst ab 1994 werde das Unternehmen eine normale Körperschaftssteuer zahlen. Hilaire: "Wäre dies vorher schon der Fall gewesen, hätten wir 1991 statt zwei etwa 7,5 Milliarden Franc Reingewinn verbucht und damit im internationalen Vergleich einen ehrenhaften Mittelplatz eingenommen."