France Télécom testet Gigabit-Glasfaserleitung in 100 Haushalten

28.07.2006
Die eingesetzte GPON-Technik (Gigabit Passive Optical Network) macht Wettbewerber des Carriers wortwörtlich "zur Schnecke".

Für 70 Euro monatlich erhalten die Teilnehmern des Pilotversuchs einen Internet-Zugang, IP-TV und einen Telefon-Anschluss mit Flatrate. Zusätzlich will France Télécom interaktives Fernsehen und Videokonferenzen anbieten sowie neue Diensten im Bereich Content-Sharing und Online-Spiele testen. Das Besondere: Die Services werden über eine Glasfaserverbindung bereitgestellt, gegen die selbst das geplante VDSL-Netz der Deutschen Telekom mit bis zu 50 Mbit/s Bandbreite äußerst schmalbandig erscheint: Dank der eingesetzten Technik Giga Passive Optical Network (GPON) wird eine theoretische Datenrate von bis zu 2,5 Gigabit/s (Downstream), beziehungsweise 1,2 Gigabit/s (Upstream) ermöglicht.

Für das Projekt verlegte France Télécom insgesamt 100 Kilometer neue Glasfaserleitungen. Der Carrier verband damit sein Netz direkt mit verschiedenen Häuser und Appartments in sechs der 20 Pariser Arrondissements sowie in fünf Gemeinden des nahe gelegenen Bezirks Hauts-de-Seine.

Mit der Auslieferung neuer Breitbanddiensten über Glasfaserkabel könnte der Pariser TK-Konzern sowohl den Wettbewerbern als auch den Regulierungsbehörden ein Schnippchen schlagen. Ähnlich wie die Telekom und andere ehemalige Staats-Carrier besitzt auch France Télécom das Monopol über die Kupferleitungen auf der letzten Meile und ist verpflichtet, die Anschlüsse zu einem festgelegten Preis an Konkurrenten zu vermieten. Diese wiederum nutzen die Chance häufig, um über ihre eigene Infrastruktur günstigere und bessere Angebote zurechtzuschneidern. Mit dem Einsatz von unregulierter Glasfaser könnte France Télécom indes Services offerieren, zu denen die kleineren Wettbewerbern nicht in der Lage sind. (mb)