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France Télécom streicht 2004 14.500 Stellen

20.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der französische TK-Konzern France Télécom will sich im laufenden Jahr von sieben Prozent der Belegschaft und damit 14.500 Mitarbeitern trennen. Wie das mit rund 49 Milliarden Euro verschuldete Unternehmen bekannt gab, sollen dabei alleine in Frankreich 8800 Arbeitsplätze wegfallen. Die restlichen 5700 Jobs werden im Ausland und insbesondere Polen abgebaut. Derzeit beschäftigt France Télécom in Frankreich rund 126.000 Menschen. Im Ausland sind weitere 90.000 Personen für den TK-Konzern tätig.

Zumindest die Entlassungen in Frankreich waren absehbar, nachdem Konzernchef Thierry Breton im Dezember 2002 eine umfangreiche Restrukturierung angekündigt hatte. Diese sieht unter anderem vor, dass bis Ende 2005 allein in Frankreich 22.000 Stellen gestrichen werden. Im vergangenen Jahr hatte France Télécom weltweit 13.100 Jobs abgebaut.

Ein Großteil der nun geplanten Streichungen soll über Vorruhestandsregelungen erfolgen. Daneben wird ein Teil der Angestellten in die öffentliche Verwaltung wechseln. Ähnlich wie bei der Deutschen Telekom besitzen zahlreiche Mitarbeiter des Pariser TK-Konzerns noch immer Beamtenstatus.

Nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes ist France Télécom gezwungen, sich auf die zunehmende Privatisierung vorzubereiten, indem es seine finanzielle Gesundung beschleunigt. So ist die französische Regierung ab sofort nicht mehr verpflichtet, eine Mehrheitsbeteiligung an dem ehemaligen Staatsmonopolisten zu halten. Marktbeobachter erwarten, dass sich Frankreich in den kommenden Monaten von einem beträchtlichen Anteil seiner 54-prozentigen Beteiligung trennt. (mb)