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France Télécom startet milliardenschwere Kapitalerhöhung

25.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der mit rund 68 Milliarden Euro verschuldete TK-Konzern France Télécom hat am heutigen Dienstag seine lang erwartete milliardenschwere Kapitalerhöhung begonnen. Das Pariser Unternehmen plant, mit der Ausgabe neuer Aktien insgesamt 15 Milliarden Euro einzustreichen. Neun Milliarden Euro davon wird der französische Staat beisteuern, der verpflichtet ist, seine Beteiligung an France Télécom auf mindestens 55 Prozent zu halten. Die restlichen sechs Milliarden Euro sollen durch die Ausgabe von jungen Aktien an der Börse erlöst werden. Um den bisherigen Anlegern das Emissionsprogramm und die damit verbundene Verwässerung der Aktien zu versüßen, erhalten diese pro gehaltene Aktie einen Bezugsrechtsschein. Für 20 dieser Coupons können sie 19 neue Aktien zum Preis von je 14,50 Euro zu kaufen, das ist rund 28 Prozent weniger als der Kurswert am vergangenen

Freitag zu Börsenschluss.

Die bislang größte Aktienemission der europäischen Börsengeschichte ist der dritte Teil des Rettungsprogramms, mit dem der France-Télécom-Chef Thierry Breton seinem Konzern neue Liquidität verschaffen und die Verschuldung bis 2005 von 68 Milliarden auf 40 Milliarden Euro senken will. Mit der Kapitalerhöhung sollen die Zinsaufwendungen in diesem Jahr um 500 Millionen Euro sinken, für 2004 erwartet Finanzvorstand Michel Combes sogar einen Rückgang um 800 Millionen Euro. Gleichzeitig überlegt die Rating-Agentur Standard & Poors nun, die Kreditwürdigkeit der Franzosen zu erhöhen. Dadurch würden die Zinslast weiter zurückgehen. Die Kollegen von Moody's Investor Service kündigten dagegen an, dass sich an dem niedrigen Rating von France Télécom nichts verändern werde, da die Kapitalerhöhung bereits erwartet worden sei. (mb)