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France Télécom sichert sich E-Plus

18.10.1999
RWE und Veba steigen aus Mobilfunk aus

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - RWE und Veba haben den Verkauf ihrer Mehrheitsbeteiligung am Mobilfunk-Carrier E-Plus an France Télécom angekündigt. Für insgesamt 14,4 Milliarden Mark sollen die Anteile in Höhe von 60,25 Prozent den Besitzer wechseln. RWE erhält rund sieben Milliarden Mark, Veba darf sich über 7,4 Milliarden Mark freuen. Stimmen die zuständigen Aufsichtsgremien zu und macht auch der E-Plus-Teilhaber Bellsouth nicht von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch, besitzt der französische TK-Konzern somit 77,493 Prozent der Anteile an dem Mobilfunkunternehmen.

Erst kürzlich gab France Télécom bekannt, die bis dato von Vodafone Airtouch gehaltene Beteiligung von 17,243 Prozent zu übernehmen. Danach hatten die Franzosen eigenen Angaben zufolge allen anderen Anteilseignern von E-Plus den Kauf ihrer Beteiligungen angeboten. Unklar ist momentan, ob auch Bellsouth sich von seiner 22,507-Prozent-Beteiligung trennen will.

Daß Veba und RWE auf das Angebot eingingen, überrascht nicht: Im Zuge der Fusion mit Viag hatte Veba bereits angekündigt, das Engagement bei E-Plus zu beenden. Auch beim RWE-Konzern ist der Ausstieg aus der Telekommunikation beschlossene Sache.

Mit dem Kauf stärkt France Télécom ihre Position in Deutschland. E-Plus gilt nach der Telekom-Tochter T-Mobil und Mannesmann Arcor mit rund 3,2 Millionen Kunden als drittgrößter Mobilfunk-Carrier in Deutschland. Der Gesamtwert des Unternehmens liegt bei geschätzten 30 Milliarden Mark. E-Plus soll auch weiterhin von Düsseldorf aus operieren.