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France Telecom erhält weitere Finanzspritze

05.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Regierung in Paris und das Management von France Telecom haben eine tiefgreifende Sanierung der staatlichen französischen Telefongesellschaft angekündigt. Demnach erhält der mit rund 70 Milliarden Euro verschuldete Konzern vom französischen Staat zunächst eine Finanzspritze von rund neun Milliarden Euro. Weitere Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 15 Milliarden Euro seien in Aussicht gestellt worden, hieß es in Paris. Die Gelder sollen per Darlehen unter anderem von der staatlichen Bank CDC fließen, um Bedenken der EU-Kommission zu zerstreuen und den staatlichen Haushalt nicht zusätzlich zu belasten.

Gleichzeitig hat die Pariser Regierung erstmals öffentlich erwogen, sich mittelfristig von ihrem Mehrheitsanteil (derzeit 56 Prozent) an der Gesellschaft zu trennen. Parallel zur staatlichen Unterstützung beschloss der Verwaltungsrat von France Telecom einen mehrstufigen Sanierungs- und Restrukturierungsplan, der die Verbindlichkeiten bis Ende 2005 auf 40 Milliarden Euro reduzieren soll. Vorgesehen sei, sich künftig auf die Kerngeschäftsfelder Festnetz, die Mobilfunktochter Orange, den Internet-Anbieter Wanadoo sowie den Datennetzbetreiber Equant zu konzentrieren. Alle übrigen Aktivitäten, bei denen man strategisch oder finanziell schwach sei, stünden auf dem Prüfstand beziehungsweise zum Verkauf. (gh)