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France Télécom droht weiterer Rekordverlust

26.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der hochverschuldete TK-Konzern France Télécom rechnet für 2002 mit einem erneuten Rekordverlust. Presseberichten zufolge soll das Defizit mit rund 20 Milliarden Euro das Minus von 8,3 Milliarden Euro im Vorjahr bei weitem übersteigen. Nach Angaben der französischen Wirtschaftszeitung "Les Echos" belasteten primär Beteiligungsverluste bei Equant und dem italienischen Mobilfunkbetreiber Wind das Ergebnis. Ihren operativen Gewinn konnten die Franzosen dagegen deutlich steigern: Nach eigenen Angaben erzielte France Télécom vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2002 einen Profit von fast 15 Milliarden Euro nach 12,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Bis 2005 soll das EBITDA auf über 20 Milliarden Euro klettern. Gleichzeitig plant der mit 68 Milliarden Euro verschuldete Konzern, bis dahin seine Verbindlichkeiten um 30 Milliarden Euro zu senken. So ist bereits in diesem

Jahr vorgesehen, Vermögenswerte im Wert von einer bis zwei Milliarden Euro zu verkaufen. Außerdem sollen durch natürliche Fluktuation in den nächsten drei Jahren 22.000 Stellen wegfallen. Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2002 legt France Télécom am 15. März vor.

Die Aktionäre des TK-Konzerns haben unterdessen auf der Hauptversammlung einer Kapitalerhöhung um maximal 30 Milliarden Euro zugestimmt. Außerdem billigten sie den Rettungsplan für den finanziell angeschlagenen Mobilfunkanbieter Mobilcom. Dieser sieht unter anderem vor, dass der Großaktionär France Télécom rund sieben Milliarden Euro der Mobilcom-Schulden übernimmt. (mb)