System-Management auch für Palms

Framework-Hersteller richten ihr Augenmerk auf mobile Geräte

17.03.2000
ROM (ave) - Die wachsende Verbreitung von mobilen Kleinstrechnern in Unternehmen stellt Administratoren vor eine neue Aufgabe: Damit sich der größtmögliche Nutzen aus den Personal Digital Assistants (PDAs) ziehen lässt, müssen diese in die Verwaltung der Gesamt-IT integriert werden. Computer Associates (CA) und Tivoli versprechen Unterstützung.

Bislang wurden Geräte wie der "Palm" in Unternehmen in erster Linie von Einzelpersonen genutzt. Zusehends wächst jedoch die Erkenntnis, dass der Einsatz der Kleinstrechner einen Wettbewerbsvorteil bringen kann: Mitarbeiter können damit ebenso schnell wie unkompliziert Daten erfassen und diese bei der nächsten Synchronisation mit ihrem PC auch den Kollegen zur Verfügung stellen. Außerdem bieten PDAs die Möglichkeit, unterwegs schneller auf eine Fülle von wichtigen Daten zuzugreifen, als dies mit Laptops der Fall ist.

Allerdings stellt der gezielte Einsatz der Kleinstrechner die Systemadministratoren vor ein neues Problem: Damit das Zusammenspiel zwischen den Geräten und der vorhandenen Unternehmenssoftware reibungslos funktioniert, müssen die korrekten Softwareversionen installiert sein, auch sollte darauf geachtet werden, dass die jeweils dafür nötigen Hardwarevoraussetzungen auf den PDAs erfüllt sind. Von einer dazu notwendigen Integration in unternehmensweite Verwaltungslösungen profitieren letztlich nicht nur die Administratoren, sondern auch die Benutzer von Palms: Das umständliche Aufspielen einer neuen Version der Betriebssystem-Software etwa kann nun ohne ihr Zutun erfolgen.

Die großen Anbieter von System-Management-Lösungen haben dieses Manko erkannt und die Erweiterung ihrer Produkte um entsprechende Funktionen angekündigt, um Palm-Rechner in die Verwaltung der Unternehmens-DV einzubinden.

Computer Associates (CA) etwa will Administratoren über die "Unicenter"-Komponente "Asset Management" auch das Inventarisieren vorhandener PDAs auf Basis des Betriebssystems Palm OS erlauben.

Das Modul "Software Delivery" hat der Anbieter erweitert, so dass sich nun auch Software zur Installation auf den Kleinstrechnern verteilen lässt. Aber auch ohne das Unicenter-Framework lassen sich diese Management-Funktionen nutzen: Der Hersteller bietet mit "Ship IT" und "Aim IT" auch Einzellösungen an, um diese Aufgaben zu erleichtern. Bedingung für das Funktionieren ist aber in jedem Fall ein Programm, das auf dem jeweiligen zu administrierenden Handheld installiert sein muss. Laut CA sind die Produkte bereits verfügbar.

Auch Tivoli glaubt an die zunehmende Integration mobiler Kleinrechner in die Unternehmens-IT. Daher hat der Hersteller seine Management-Plattform um den "Device Manager for the Palm" erweitert, um die Verwaltung von Rechnern auf Basis des Palm-OS zu ermöglichen. Tivoli benutzt dazu eine 7 KB kleine Agentensoftware, die auf den Palms installiert wird. Diese erfasst Informationen wie Name, Version und Größe der installierten Anwendungen, freier Arbeitsspeicher, Anzahl der Einträge oder Zeitpunkt der letzten Synchronisation und übermittelt diese Daten an die Management-Konsole.

Dort können die Profile der Benutzer verwaltet werden, es ist aber auch möglich, alle Benutzereinstellungen zentral festzulegen und dann auf die Geräte zu übertragen. Zudem lassen sich Reports über die Ausstattung der Geräte erzeugen. Tivoli sieht dies als eine Möglichkeit, um unternehmensintern effizienter mit den Kleinstrechnern zu arbeiten. In absehbarer Zeit sollen nicht nur Palms integriert werden, sondern auch andere mobile Geräte, beispielsweise Mobiltelefone. Bereits jetzt bietet der Hersteller die Möglichkeit, spezielle Internet-taugliche Supermarktkassen in sein Management-Framework "Tivoli Enterprise" einzubinden.

Dass sich Geräte wie der Palm in Unternehmen etablieren können, davon gehen mittlerweile auch die Analysten aus. Nach Meinung der Giga Information Group beispielsweise wird sich unter anderem aus diesem Grund die Zahl der Kleinstrechner bis 2003 vervierfachen.