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"Foveola" imitiert das menschliche Auge

16.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das britische Unternehmen Break-Step Productions hat ein System vorgestellt, das die Wahrnehmung des menschlichen Auges imitieren soll. Dazu gleicht "Foveola" Formen mit in einer Datenbank hinterlegten Gegenstücken ab. Auf diese Weise sollen sich zum Beispiel komplexe mathematische Formeln oder asiatische Schriftzeichen eindeutig erkennen lassen. Laut Patrick Andrews, Entwickler des Systems, ist Foveola lernfähig. Eine neue Form müsse nur einmal vorgezeigt werden, um sie in der Datenbank zu hinterlegen.

Nach Angaben von Andrews basiert die Entwicklung von Foveola auf Forschungen der Wissenschaftler David Hubel und Torsten Wiesel, die 1981 den Nobel-Preis für Entdeckungen bekamen, die die Informationsverarbeitung im visuellen System betreffen. Dabei werden Formen anhand simulierter Zellen erkannt und numerische Ausgaben produziert. Dabei gibt es zwei sequentielle Verarbeitungsstufen. In der ersten Stufe werden Formen grob in allgemeine Klassen kategorisiert, in der zweiten Stufe werden Details analysiert, um genauere Klassifizierungen zu ermöglichen. So identifiziert etwa die erste Stufe eine Form als Auto. Die zweite Stufe würde das Auto dann zum Beispiel als VW Golf erkennen. Mehr Details zur Funktionsweise will Andrews erst verraten, wenn die beantragten Patente genehmigt werden.

Andrews zufolge könnte das System zum Beispiel Handschrifterkennungen auf PDAs und Tablet-PCs verbessern oder in der Robotertechnik zum Einsatz kommen. Eine einfache Demonstration steht Interessenten online zur Verfügung, die sich auf der Foveola-Website registrieren. (lex)