CoVR

Forschung für bessere Videokonferenz- und Telepräsenzanwendungen

03.01.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Ericsson, die RWTH Aachen und Rovi MainConcept haben das gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekt Connected Visual Reality (CoVR) gestartet.

Erklärtes Ziel der Kooperation ist, die Leistungsfähigkeit der audio-visuellen Online-Kommunikation deutlich zu erweitern und damit populärer zu machen. Mit rund 1,1 Millionen Euro im Rahmen des vom Land Nordhrein-Westfalen und der EU gefördert, ist das CoVR-Forschungsprojekt einer der Gewinner des Wettbewerbs HighTech.NRW.

Videokonferenz- und Telepräsenzanwendungen besitzen aus Sicht der Projektpartner ein hohes Zukunftspotenzial. Mit diesen Technologien lassen sich die Effizienz und die Nachhaltigkeit von Arbeitsprozessen - etwa durch das Vermeiden von Geschäftsreisen - optimieren. Um die Marktchancen derartiger Anwendungen zu erhöhen, müssten die technischen Möglichkeiten solcher Kommunikationssysteme allerdings erweitert werden. So mangele es derzeit an Interoperabilität von High-End-Systemen (von Cisco und Co) mit verbreiteten Video-Chat-Lösungen (wie Skype) im Internet.

CoVR arbeitet auch daran, die Nutzung von Videokonferenz- und Telepräsenzanwendungen über verschiedene Netze hinweg zu ermöglichen. Es will dazu unter anderem Technologien entwickeln, die sich in heterogenen Netzen betreiben lassen und eine Kommunikation in HD-Qualität erlauben. Die Qualität von Video lasse sich etwa durch effektivere und skalierbare Codierung optimieren, die Güte der Audiosignale durch intelligente Störgeräuschreduktion, Enthallung und Echokompensation.

Ferner werden im Rahmen von CoVR-Projektes neue Funktionen entwickelt, um die Anwendungen deutlich attraktiver zu machen. So soll das entwickelte System eine laufende Inhaltsanalyse der übertragenen Audio- und Videosignale bieten, um zum Beispiel Sprecher innerhalb einer Gruppe von Konferenzteilnehmern optisch hervorzuheben und kenntlich zu machen (Google+-Nutzer kennen so etwas schon von den dortigen "Hangouts").

Laurits Hamm, Projektleiter und Forschungsingenieur im Ericsson Eurolab in Herzogenrath/Aachen, erläutert: "Vor allem größere Unternehmen setzen heute bei der Kommunikation zwischen ihren Standorten zunehmend auf Videokommunikation. Mit dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt CoVR wollen wir Lösungen zur Videokommunikation durch Innovationen weiter verbessern und somit noch attraktiver und breiter verfügbar machen. Das CoVR-Projekt bündelt das Know-how der Projektpartner, die auf ihren Arbeitsgebieten zu den weltweit führenden Kompetenzträgern gehören."