MagiTact

Forscher entwickeln berührungslose Gestensteuerung für Handys

24.02.2010
Wissenschaftler der Deutsche Telekom Laboratories haben eine berührungslose Gestensteuerung für Handys entwickelt. Sie greift dazu auf den digitalen Kompass zu.

Zwar sind Touchscreens derzeit der große Trend bei Handys, doch perfekt ist die Bedienung auch mit ihnen noch nicht. Mal abgesehen von den hässlichen Fettflecken, die von den Fingern hinterlassen werden. Deshalb suchen Forscher und Entwickler bereits seit einiger Zeit nach weiteren Möglichkeiten, die die Steuerung von Mobiltelefonen vereinfachen. Einen Weg dafür hat jetzt ein Wissenschaftlerteam der Deutschen Telekom Laboratories auf der International Conference on Intelligent User Interfaces vorgestellt, die in Hong Kong stattfindet. Die Lösung heißt MagiTact und ermöglicht die Bedienung des Handys, ohne es zu berühren. Im Unterschied zur kamerabasierten Gestensteuerung funktioniert das neue Konzept auch seitlich des Handys und dahinter. Außerdem benötigt es keine zusätzlichen Sensoren, wie die Bewegungserkennung per Ultraschall.

Die Wissenschaftler verwenden statt dessen den integrierten Kompass, der sich mittlerweile bei Smartphones zum Standard entwickelt. Er ist sowohl im iPhone 3GS zu finden, als auch im N97 und N97 Mini sowie in allen Modellen mit Android-Betriebssystem. Die vom Team der Deutschen Telekom entwickelte Software identifiziert Gesten anhand der Änderungen im Magnetfeld, die der Kompass rund um das Handy herum registriert.

MagiTact ist jedoch bisher nur eine Software zur Demonstration der Möglichkeiten. Die Forscher haben vergleichsweise einfache Gesten integriert. Man kann mit einer Bewegung der Hand von links nach rechts in Dokumenten oder Bildergalerien weiterblättern oder durch eine tätschelnde Bewegung Gespräche abweisen. Die Software erkennt aber auch Handbewegungen hinter dem Gerät und zoomt dann etwa in einer Karte hinein oder heraus.

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