Forrester Research: Vogel-Strauß-Mentalität nützt keinem

Forrester Research: Vogel-Strauß-Mentalität nützt keinem Unternehmen sind enttäuscht von E-Commerce-Regulierung in Europa

05.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens Forrester Research werden in den nächsten zehn Jahren gesetzliche Vorgaben über die weitere Zukunft des Electronic Commerce entscheiden. Um ihre Interessen zu wahren, sollten sich daher alle Unternehmen aktiv am Prozeß der Internet-Regulierung beteiligen.

Die Wirtschaft benötigt ein rechtliches Rahmenwerk, um zu funktionieren und zu wachsen. Der Bereich I-Commerce (Internet- Commerce, Anm. d. Red.) bildet da keine Ausnahme. Die gute Nachricht ist dabei, daß das Internet kein rechtsfreier Raum ist, wie teilweise unterstellt wird. Die schlechte Nachricht ist, daß viele Gesetze sich überschneiden und widersprechen", beschreibt Forrester-Analystin Therese Torris das Dilemma.

Der Tenor des aktuellen Reports "Braving EU Net Regula- tion" über die Regulierungsmaßnahmen zum europäischen I-Commerce lautet entsprechend, daß zwei Drittel der befragten Unternehmen besonders die Regularien der EU als wenig effektiv und für den I-Commerce als schädlich ansehen. "Die Geschäftswelt ist entmutigt", so Torris. In der Praxis erwiesen sich bestehende nationale Gesetze bei internationalen Geschäften als lückenhaft. Für diese Rechtsunsicherheiten machen Manager die Regulierungsbehörden verantwortlich.

Laut Forrester sollten Unternehmen aber keinesfalls frustriert den Kopf in den Sand stecken. Sie könnten nicht auf endgültige Lösungen warten, sondern müßten im Rahmen eines Risiko-Managements beispielsweise die Kosten für Versicherungen und mögliche Rechtsstreitigkeiten bewußt einplanen. Diese risikofreudige Haltung hat laut Torris in den USA die Entwicklung der E-Commerce- Landschaft entscheidend vorangetrieben. Sie fordert auch die europäische Wirtschaft auf, sich mit all ihrem Gewicht an der Gestaltung von gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beteiligen.