Schlechtes Image macht IT-Verantwortlichen zu schaffen

Forrester rät DV-Chefs zu offener Kommunikation im Unternehmen

05.07.1996

Bestenfalls, fanden die Analysten bei Gesprächen mit 45 IT-Top-Managern von sogenannten Global-2000-Unternehmen heraus, würden DV-Mitarbeiter als kompetent angesehen. Die Hälfte der Befragten aber äußerte, in Unternehmen achte man sie eher gering, "schaue gar auf sie herab".

Um diese negative Meinung über die Arbeit von DV-Abteilungen in Unternehmen zu bekämpfen, schlägt Forrester ein Drei-Stufen-Konzept vor: Erstens sollten IT-Manager verdeutlichen, welchen Wert ihre Arbeit für eine Firma besitzt. Zweitens müßten sie die DV taktisch neu positionieren. Drittens sollten sie ihre Aktivitäten für das gesamte Unternehmen durchsichtig machen. Publizität erzielten DV-Manager am ehesten, wenn sie auf und mit allen Ebenen der Firma kommunizieren würden.

Der Anteil der DV-Abteilungen am Geschäftserfolg von Unternehmen werde zu niedrig bewertet, argumentiert Russ Maney, Autor des Reports "Rebuilding ITs Image". Bislang richte sich die Einschätzung der Arbeit von DV-Abteilungen mehr an simplen Input-Output-Kategorien aus. Solch ein Beurteilungsschema ziehe aber zwei Probleme nach sich: Zum einen würde vor allem ein Schlaglicht auf die negativen Aspekte der Arbeit von DV-Abteilungen geworfen. Vor allem hoher Ressourcenverbrauch und Probleme beim Service blieben Anwendern im Zusammenhang mit der Arbeit von IT-Abteilungen in Erinnerung. Zum anderen hätten DV-Verantwortliche bei einer reinen Input-Output-Logik keine Chance, die in ihren Abteilungen geleistete Arbeit für andere nachvollziehbar auf die Geschäftsziele des Gesamtunternehmens beziehen zu können.

Aus diesem Grunde, so der Report, müßten DV-Manager die Aufmerksamkeit ihrer Firmenchefs vor allem auf den Umstand lenken, wie gut ihre IT-Abteilungen mit dem Rest des Unternehmens zusammenarbeiten.

Es müsse klar werden, was DV-Abteilungen in bezug auf drei Faktoren leisten: das Kosten-Umsatz-Verhältnis, Qualitätsaspekte allgemein und die Befähigung der Firma, zeitkritisch zu arbeiten. Könnten DV-Verantwortliche belegen, daß mit ihrer Arbeit Unternehmensstrategien erfolgreich begleitet und unterstützt werden, würden sie im Topmanagement auch mehr Aufmerksamkeit erregen. Firmenchefs wären dann eher gewillt, DV-Investitionen zu tätigen, was wiederum erfolgreichere DV-Aktivitäten nach sich ziehen würde.