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Forrester: IT-Ausgaben in den USA wachsen

31.08.2004

Zumindest in den USA geht es wieder aufwärts mit der IT-Branche. Für das kommende Jahr prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Forrester Research ein Wachstum im oberen einstelligen Bereich.

"Ungeachtet der negativen Stimmung durch die Ölpreise und die Quartalswarnungen der Softwareanbieter gehen die CIOs im Allgemeinen von einem moderates Wachstum aus", sagte Tom Pohlmann, Forschungsdirektor bei Forrester. Gemeinsam mit der CW-Schwesterpublikation "CIO" fragt das Marktforschungsunternehmen einmal im Vierteljahr die IT-Chefs US-amerikanischer Unternehmen nach ihren Investitionsplänen und ihrer Markteinschätzung. Demnach werden die IT-Ausgaben für Produkte, Services und Personal im kommenden Jahr um 6,4 Prozent zunehmen.

Rund 15 Prozent der knapp 200 im dritten Quartal befragten IT-Manager beurteilten den Gesundheitszustand ihres jeweiligen Industriesegments als "sehr stark" – ver-glichen mit vier beziehungsweise fünf Prozent im ersten beziehungsweise zweiten Viertel dieses Jahres. Die Anzahl derer, die mit "stark" oder zumindest "okay" votierten, veränderte sich weniger deutlich; sie stieg von 73 auf 76 Prozent. Andererseits bedeutet das: Nicht einmal jeder zehnte der Befragten sieht wirklich schwarz für seine Branche. Eine der Folgen: Zwei von fünf CIOs bekannten, sie würden voraussichtlich ihr Budget-Limit für das laufende Jahr überschreiten.

Neben dem "CIO Poll" veröffentlichte Forrester nun auch eigene Prognosen über die IT-Ausgaben der kommenden vier Jahre. Denen zufolge wird sich der Investitionsstau bis 2008 langsam, aber sicher auflösen. Das dürfte sich vor allem in einer deutlichen Zunahme der Hardware-Ausgaben niederschlagen. Nach einem Spitzenwert von 14 Prozent im kommenden Jahr erwarten die Marktbeobachter eine abflachende der Kurve, die aber immer noch in einem jährlichen Durchschnittswachstum von neun Prozent resultiert. Verantwortlich dafür seien unter anderem die steigenden Investitionen in Blade-Server.

Der Softwaremarkt hingegen wird laut Forrester wohl erst 2005 richtig anziehen. Für das kommende Jahr prognostizieren die Analysten ein dreiprozentiges Wachstum, das sich vor allem auf einen Nachholbedarf an System- und Speicher-Managment-Software sowie an Sicherheitsanwendungen zurückführen lasse. In den folgenden drei Jahren könnten die Softwareausgaben jedoch ein jährliches Plus von durchschnittlich sieben Prozent erreichen, so die Marktforscher. Als mögliche Wachstumstreiber haben sie Web-Services und Composite Applications ausgemacht.

Auch die Anbieter von Netz-Equipment und IT-Beratung werden sich ein Stück von der Aufschwungstorte abschneiden können, sofern Forrester Recht behält. Der Netzsektor profitiere derzeit nicht nur von neuerlichen Investitionen der Telekom-Anbieter, sondern auch davon, dass einige Unternehmen dringend ihre LAN-Strukturen renovieren müssten. Nach einer signifikanten Steigerung um 16 Prozent im laufenden Jahr werde sich das Wachstum jedoch bei einem jährlichen Durchschnittswert von höchstens vier Prozent einpendeln. Um diesen Wert bewegt sich auch die Forrester-Prognose für Berater und Systemintegratoren. Ihre Marktchancen lägen Sicht im Outsourcing sowie auf neuen Technologiefeldern wie RFID, Open Source und Business-Process-Managment. (qua)