Forrester: 2007 kommt der Aufschwung

21.12.2005
Von Christopher  Mines

Social Computing verbessert den Informationsfluss

Das Internet wird aber nicht nur mehr Anwendungsmöglichkeiten eröffnen, sondern auch neue soziale Strukturen fördern. Social Computing sorgt mit Suchmaschinen, Blogs und Viral-Marketing für neue Kommunikationsformen. In vielen Privathaushalten ist die notwendige Infrastruktur bereits vorhanden: Multimedia-PCs und schnelle Internet-Zugänge. Aktivitäten wie Downloads, C-to-C-Commerce (Ebay) und Blogging sind nur einige Beispiele für Social Computing im Privatbereich. Auch Unternehmen nutzen dies zunehmend, um neue Produkte zu entwickeln, mit Kunden zu kommunizieren und die Beziehungen zu Mitarbeitern sowie Geschäftspartnern zu pflegen.

Innovation Networks als globale Ressource verfügbar

Innovation wird nach Meinung von Forrester wieder zum Schlüsselfaktor für wirtschaftliches Wachstum. Als neues Konzept für Forschung und Entwicklung im Softwarebereich werden Innovationsnetzwerke den Unternehmen helfen, ihren Bedarf an Know-how und Kapital weltweit zu decken. In Innovation Networks verbinden sich - je nach Aufgaben - Firmen, spezialisierte Unternehmen und auch Einzelpersonen, um Forschung und Entwicklung zu betreiben. Als Werkzeuge dienen kollaborative Systeme und Integrationsstrategien wie zum Beispiel Web-Services-Software und Multimedia-Konferenz-Technik.

Während diese Entwicklungen langfristig neue Märkte für IT-Systeme entstehen lassen, gibt es aktuelle Techniken, die im Jahr 2006 mit Sicherheit für Bewegung im Markt sorgen werden. Hier ist die Verbreitung von Voice over Internet Protocol (VoIP) sowohl im Geschäftsbereich als auch unter privaten Nutzern zu nennen. Forrester erwartet aber, dass sich das Telefonieren über das Internet in Europa nicht so schnell durchsetzen wird. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: VoIP ist technisch noch nicht vollständig ausgereift. So benutzen die meisten Anbieter SIP (Session Initiation Protocol), eine Technik, die hinsichtlich Verbindungssteuerung und vor allem der Sicherheit noch Wünsche offen lässt. Ungelöst ist auch die Frage, wie Notrufe garantiert werden können. Zudem ist die Qualität von analogen Telefonnetzen noch nicht erreicht. Der zweite Grund ist die Zurückhaltung der potenziellen Kunden. Nur ein Prozent der Privathaushalte nutzen VoIP; 70 Prozent wissen noch gar nicht, dass sie über das Internet auch telefonieren können. Beide Probleme dürften schon bald gelöst werden, so dass ab 2006 mit einem Anstieg der Teilnehmerzahlen zu rechnen ist. Schon im nächsten Jahr könnten fünf Prozent der Privathaushalte und zehn Prozent der Firmen VoIP nutzen. Generell werden sich Unternehmen hinsichtlich der Einführung der Internettelefonie aber weiter konservativ verhalten.