Forrester: 2007 kommt der Aufschwung

21.12.2005
Von Christopher  Mines
Die Voraussetzungen für einen neuen IT-Boom sind gegeben, konstatiert Forrester Research. Nach Jahren der Stagnation investieren Unternehmen wieder in technische Innovationen.

Die zyklische Entwicklung der IT-Industrie zeigte in den letzten Jahrzehnten einen regelmäßigen Wechsel zwischen Boom- und Stagnationsphasen. Nachdem die Jahre nach 2001 durch schwach wachsende oder sogar sinkende IT-Investitionen gekennzeichnet waren, erwartet Forrester Research spätestens 2007 den Beginn eines neuen Aufschwungs.

Hier lesen Sie...

  • warum Forrester spätestens 2007 mit einem IT-Aufschwung rechnet;

  • welche Techniktrends das Wachstum treiben;

  • warum Voice over IP sich in Europa nur langsam verbreitet.

Voice over IP wird sich in Europa erst im Jahr 2020 vollständig durchgesetzt haben, prognostizieren die Marktforscher. Damit einher geht die Nutzung von Breitbandtechniken.
Voice over IP wird sich in Europa erst im Jahr 2020 vollständig durchgesetzt haben, prognostizieren die Marktforscher. Damit einher geht die Nutzung von Breitbandtechniken.

Mit einer Zunahme des Investitionsvolumens für innovative IT-Konzepte ist aber bereits im kommenden Jahr zu rechnen. Die technische Basis für die Weiterentwicklung der Innovationen ist bereits vorhanden; als Keimzellen für den Aufschwung hat Forrester folgende vier Bereiche ausgemacht:

Digital Business Architecture löst Web-Anwendungen ab

Die Notwendigkeit der Akquise und der globale Wettbewerb führen dazu, dass Geschäftsprozesse ständig weiterentwickelt werden müssen. Unterstützt werden solche Schritte durch eine Digital Business Architecture (DBA), die sich zum Nachfolger der klassischen Web-basierenden Anwendungen entwickelt. Die Basis einer DBA besteht aus preiswerten virtualisierten Hardware- und Netzressourcen; die nächste Schicht bilden gemeinsam genutzte Software und Services. Darüber liegen Business-Intelligence- und Interaktions-Plattformen. Diese Architektur zeichnet sich dadurch aus, dass die IT-Infrastruktur in ihrem Aufbau nicht mehr auf die Funktionen einzelner Anwendungen ausgerichtet ist, sondern komplette Geschäftsprozesse abbildet. Dadurch lässt sich die IT schneller an die Abläufe anpassen.

X-Internet ermöglicht neue Anwendungen

Das X-Internet (Extended Internet) wird die Möglichkeiten, die das World Wide Web bietet, erweitern und zum Beispiel die Nutzung von RFID-Systemen, mobilem Networking, Telematik- oder Biometrie-Anwendungen erlauben. Ermöglicht wird dies durch die Verbindung von Informationssystemen mit physikalischen Systembestandteilen. Im X-Internet stehen Protokolle und Bandbreiten zur Verfügung, um technische Systeme miteinander zu verbinden. Während das Internet heute Benutzer mit Computern oder anderen Anwendern verbindet, verknüpft das X-Internet Computer und andere Maschinen miteinander. Dadurch werden die Prozesse deutlich effizienter. Dies möchte sich beispielsweise Delta Airlines zunutze machen. Die Fluggesellschaft plant ein RFID-Tracking-System für Passagiergepäck, um die 0,7 Prozent fehlgeleiteten Koffer und Taschen in den Griff zu bekommen. Das Unternehmen erhofft sich davon Einsparungen von 100 Millionen Dollar pro Jahr.