Forderungen des Berliner Memorandums

17.02.1995

"Notwendig ist jetzt die Foerderung innovativer Ansaetze, die neue Inhalte, Verfahren und Organisationsformen des Lernens und Arbeitens innerhalb und ausserhalb der Schule durch eine konsequente Nutzung von Multimedia und Telekommunikation eroeffnen.

Im einzelnen heisst dies:

1. Entwicklung und Erprobung von Szenarien fuer ein neues Lernen in der Schule und an anderen Lernorten. Derartige Szenarien sollen den Paedagogen, der Schulverwaltung und den Unternehmen Anregungen fuer ihre Planung geben. Didaktik, empirische Unterrichtsforschung und Lernpsychologie muessen die neuen Fragestellungen entschiedener als bislang aufarbeiten.

2. Konzertierte laenderuebergreifende Massnahmen zur Entwicklung paedagogischer, insbesondere didaktischer Konzepte und zur Sicherung hochwertiger Softwareloesungen. Die Verfuegbarkeit der neuen Medien erfordert die Weiterentwicklung der Richtlinien und Lehrplaene durch die Laender. Die Zusammenarbeit von Schulverwaltung, Forschungseinrichtungen, Verlagen sowie Hard- und Software-Unternehmen ist zur Entwicklung von bildungspolitischen und paedagogischen Gesamtkonzeptionen notwendig, damit Lernende und Lehrende ueberall dieselben Chancen erhalten.

3. Massnahmen der Lehrerausbildung und -fortbildung fuer alle Schulformen. Kompetente Nutzung paedagogisch wertvoller Software setzt Uebung voraus. Deshalb sollen Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer jetzt beginnen, sich entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen und sie praktisch anzuwenden, auch wenn ihre Schulen noch nicht ueber eine optimale Hard- und Software-Ausstattung verfuegen. Beruecksichtigung und Aufarbeitung von bildungspolitisch und schulpraktisch bedeutsamen Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechniken muessen in den lehrerbildenden Instituten eine hohe Prioritaet erhalten.

4. Ausstattung aller Schulen mit besonders geeigneten multimedialen und vernetzten Computersystemen. Nur so koennen die notwendigen schulpraktischen Erfahrungen gewonnen und ausreichend eroertert sowie Massnahmen der Lehrerbildung sachgerecht vor- und nachbereitet werden."

Die Denkschrift haben Vertreter von Kultusbehoerden, Hochschulen, Hard- und Softwarefirmen sowie der Vorsitzende des Bundeselternrats unterzeichnet.