Integration unterschiedlicher Applikationen

Ford übernimmt Vorreiterrolle für internationales ISDN-Netz

19.07.1991

KÖLN (CW) - Als weltweit erstes Unternehmen hat Ford of Europe, die europäische Tochter des US-amerikanischen Autoriesen, ein auf ISDN-Technik basierendes internationales TK-Netz in Betrieb genommen.

Das Netz verbindet zunächst acht Standorte des Unternehmens in England und in der Bundesrepublik. In der erste Ausbaustufe sind unter anderem rund 14 000 digitale Endgeräte angeschlossen.

Systemlieferant des neuen Ford-Netzes ist die Münchner Siemens AG. Auf Basis des ISDN-Kommunikationssystems

Hicom 300 laufen derzeit über gemietete 2-Mbit/s-Standleitungen der Telekom beziehungsweise BT neben dem digitalen Telefonverkehr CAD/CAM-Anwendungen im Testbetrieb. Darüber hinaus wird gegenwärtig die Anbindung von Schmalband-Videokonferenz-Systemen und Daten-Endeinrichtungen erprobt. Mittelfristig sollen die gesamte Sprach- und Datenkommunikation, aber auch Rechneroperationen wie das Engineering und die Host-Kommunikation auf Basis von SNA über das digitale Netz laufen.

Noch in der ersten Ausbaustufe ist nach Angaben von Herbert Bückreiß, Leiter Installationsplanung Nachrichtentechnik bei der Ford Werke AG, vorgesehen, Fax und Electronic Mail in das ISDN-Netz zu integrieren. In einem weiteren Schritt wird, so der Kölner DV-Planer, das neue Netz bis Mitte nächsten Jahres mit den Sprach- und Datennetzen von Ford in den USA gekoppelt.

Insgesamt erhoffen sich die Kölner Automobilbauer vom großflächigen ISDN-Einsatz neben höheren Übertragungsgeschwindigkeiten und größerer Flexibilität vor allen Dingen eine deutliche Kostenreduktion - bis zu 300 000 Mark TK-Kosten jährlich sollen den Angaben zufolge pro Hauptstandort eingespart werden können.