Bülow diskutiert mit Club of Rome über Mikroelektronik:

Folgenabschätzung ist zu wenig

01.10.1982

BONN (cmd) - Die Mikroelektronik wird nach Auffassung von Bundesforschungsminister Andreas von Bülow keineswegs bestimmte Formen der Arbeitsorganisation, bestimmte Inhalte oder Arbeitsverhältnisse festlegen. Bestimmend für ihre Auswirkungen auf die Arbeitsplätze bleiben dagegen wirtschaftliche, technische und soziale Zielsetzungen.

In einer Diskussion mit den Club-of-Rome-Mitgliedern Aurelio Peccei, Alexander King, Günter Friedrichs und Adam Schaff betonte der Minister, die Politikberatung könne sich nicht allein auf Folgenabschätzungen der technischen Entwicklung beschränken, sondern müsse das Gespräch über Lösungsansätze eröffnen. Diese könnten wiederum nicht an gegebenen Rahmenbedingungen und Interesse vorbeientwickelt werden.

Aus sozialen Gründen wie aus wirtschaftlicher Vernunft miißten angesichts der aktuellen Arbeitslosigkeit beschätigungspolitische Instrumente entwickelt werden, die über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der "vorelektronischen" Zeit, nämlich die Kompensierung von Konjunktureinbrüchen, hinausgehen.