Informationsanalyse statt Organisations-Strukturuntersuchung

Folge 4

14.11.1980

Arbeiten für technischen bestimmte Entwicklungen können dann unabhängig von

jedweder Hardware-Technologie werden. Solchen kann aber bei den in Japan und den in den USA erfolgreich erprobten neuen Technologien zur Rückkehr von fest programmierten Betriebssystemen in die miniaturisierte Hardware zum Nachteil von Rechnerstrukturen und von Organisationskonzepten gereichen.

Die strukturtheoretischen und methodischen Grundlagen für die Spezifikation und Analyse rechnergestützter Informations- und Kommunikationssysteme sind allgemein als notwendig erkannt, jedoch bisher noch nicht zufriedenstellend behandelt worden. In der Forschung wurden hierzu bereits grundlegende Arbeiten durchgeführt, die mit langfristiger Zielsetzung fortgesetzt werden sollen. Dazu gehören:

- Untersuchung der inneren Gesetzmäßigkeiten von Informationsfluß und Kommunikation als Beitrag zu einer formalen Theorie der Systemorganisation

- Methoden für die Analyse, Beurteilung, Planung und Gestaltung rechnergestützter Informations- und Kommunikationssysteme

- Formale Darstellung der Zusammenhänge zwischen den technologischen, organisatorischen und kommunikativen Elementen in Informationssystemen

- Kommunikative Erfordernisse bei arbeitsteiliger (verteilter oder "paralleler") Datenhaltung und -verarbeitung.

Mit den Beschreibungsmitteln für frei konfigurierbare Systeme ist bereits in mehreren Projekten begonnen worden, die interdisziplinär angegangen werden:

a) Vergleich von programmiersprachlichen, funktionalen und netztheoretischen Beschreibungsmitteln im Hinblick auf Trennbarkeit der Anwendungs-Problemlogik von der Betriebsmittelzuordnung, der zeitlichen Ablaufsteuerung und der Behandlung von Betriebsmittel-Ausfällen

b) Weiterentwicklung des funktionalen Beschreibungskonzeptes, Erprobung in Anwendungen (insbesondere Textkommunikation und Kommunikationsprotokollen)

c) Didaktische Aufbereitung des funktionalen Beschreibungskonzeptes, Ergänzung durch Regeln für seinen praktischen Gebrauch und Test auf seine Lehrbarkeit.

Man erwartet von beauftragten Entwicklungsinstituten, daß sie sehr sorgsam an die Auswahl der Methoden herangehen. Ferner sollte ein Nachweis praktischer Erfahrung erfolgen. Zunächst ist eine Gliederung verschiedenartiger Methoden vorzunehmen, zum Beispiel in

- Darstellungsmethoden, die auf Ansätzen aus der Netztheorie basieren (zum Beispiel Kanal-lnstanz-Netze, Netzwerk-Diagramme, ISAC-Ansatz nach Lundeberg/Goldhuhl/Nilsson) .

Erprobung der Methoden

Unter Verwendung dieser Verfahren und Methoden wurde im einzelnen der Arbeitsablauf und der Kommunikationsfluß in einem abgegrenzten Teil einer Verwaltung aufgenommen, um ein Anwendungsgebiet zur Erprobung verschiedener Darstellungsmethoden zu gewinnen.

Inzwischen ist von Analytikergruppen ein Überblick zu den Beschreibungsmitteln für Datenverarbeitung und betriebliche Organisation gefertigt worden. Die bekanntesten Beschreibungsmittel sind kurz vorgestellt und die Brauchbarkeit für Systementwickler anhand eines Kriterienkatalogs bewertet worden. Es ist ein erster Entwurf einer Zusammenfassung und Gliederung der Beschreibungsarten. Er ist leider unvollständig, weil nur einmal kurz die Informationsanalyse (zur Kontrolle von Aktivitäten und ihrer Präze dens) erwähnt worden ist. Da Wort "Informationsbedarfsanalyse" entnimmt man nur dem Literaturverzeichnis. Dennoch sind in diesem Überblick einige bemerkenswerte Charakterisierungen enthalten:

Entscheidungstabellen und Grophen:

Der Ablauf von Prozessen kann schwer dargestellt werden.

Netzplan:

Die Ergebnisse der Aktivitäten werden nicht explizit definiert.

Darstellungsmethoden nach Jordt-Gscheidle:

Große Anzahl von Symbolen, das durch Verständigungsschwierigkeiten zwischen Fach- und Nicht fachleuten, hoher Lernaufwand.

MlDAS-Technik:

Der strukturelle Systemzusammenhang kann schwer dargestellt werden.

Beschreibungsmodelle aus der betriebeswirtschaftlichen Forschung: Die Modelle sind für Textkommunikation nicht anwendbar.

Wird fortgesetzt