"Mein beruflicher Erfolg beruht auf der Informatik, insbesondere dem Software-Engineering. Als dieser sich auch materiell niederzuschlagen begann, fand ich, dass ich der Gesellschaft und speziell der Informatik etwas von diesem Erfolg zurück geben sollte." Mit diesem Gedanken im Hinterkopf rief Ernst Denert 1989 eine Stiftung ins Leben. Der promovierte Ingenieur der Informatik hatte 1982 zusammen mit einem Partner das Softwarehaus sd&m (software design & management) gegründet. Er leitete das Münchner Unternehmen mit heute rund 1200 Mitarbeitern fast zwanzig Jahre lang als Vorstandsvorsitzender. Nachdem er 2001 aus dem operativen Geschäft ausgestiegen war, wechselte er in den Aufsichtsrat. Heute steht der Honorarprofessor der Technischen Universität München dem Vorstand des Berliner Softwarehauses IVU Traffic Technologies AG vor.
Ernst-Denert-Stiftung
Wer eine praxisorientierte Arbeit zur Softwareentwicklung verfasst hat, kann sich bis zum 1. Juni bei der Ernst Denert-Stiftung für den Software-Engineering-Preis bewerben. Erwünscht sind Beiträge über Konzepte des Software-Engineerings, über ihren Einsatz in der Praxis sowie Berichte über Werkzeuge. Kommerziell vermarktete Produkte sind ausgeschlossen. Die beste Arbeit aus Wissenschaft oder Wirtschaft dotiert die Stiftung mit 5000 Euro. Außerdem prämiert sie eine hervorragende Diplomarbeit mit 2000 Euro.
Der Preis wird anlässlich der Informatik 2007 am 26. September 2007 in Bremen verliehen. Arbeiten können eingereicht werden am Lehrstuhl für Software Engineering betrieblicher Informationssysteme, Ernst Denert-Stiftungslehrstuhl, Prof. Dr. Florian Matthes, Boltzmannstraße 3, 85748 Garching.
Foto: Ernst Denert
Die Ernst Denert-Stiftung für Software-Engineering verfügt derzeit über ein Kapital von 1,2 Millionen Euro, aus dessen Erträgen sie Forschung und Lehre in der Informatik fördert. Seit 1992 vergibt sie jährlich den Software-Engineering-Preis. "Der begehrte Preis ist ein Ansporn für junge Leute, etwas Gutes zu leisten und eine Anerkennung für sehr gute Leistungen", formuliert der Informatikprofessor sein Motiv. Ausgezeichnet werden jeweils zwei Arbeiten aus dem Bereich der Softwareentwicklung, darunter eine Diplomarbeit. Außerdem finanziert die Stiftung zurzeit ein Projekt des von Denert gestifteten Lehrstuhls "Software Engineering betrieblicher Informationssysteme" an der Technischen Universität München.
Für sein Engagement in Wirtschaft und Wissenschaft wurde Ernst Denert 2005 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Der Stifter betrachtet seine Arbeit damit nicht als abgeschlossen. Als nächstes hat er sich vorgenommen, schon Jugendliche durch Stipendien zu unterstützen. Der engagierte 64-Jährige, der selbst keine Kinder hat, möchte auf diese Weise "fähige, begabte, tüchtige junge Menschen" für die Informatik gewinnen. (zusammengestellt von Judith Schwarz von Storymaker, Tübingen.)
IT-Stiftungen
Mehr als 14 000 Stiftungen bürgerlichen Rechts gibt es in der Bundesrepublik. Einige davon setzen sich für das Allgemeinwohl ein, wie etwa die Björn-Steiger-Stiftung, auf deren Idee das Notrufsystem der Bundesrepublik zurückgeht. Andere verwenden ihre Mittel für sehr spezifische, manchmal auch merkwürdige Zwecke, beispielsweise die Zahlung von Hundesteuern von bedürftigen Rentnern. Über ein Viertel aller vom Bundesverband Deutscher Stiftungen erfassten Einrichtungen engagiert sich im Bereich Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung. Es kann sich also durchaus lohnen, sich nach Fördermöglichkeiten für eine viel versprechende Idee umzusehen, die man im Rahmen einer Diplom- oder Doktorarbeit verwirklichen möchte oder gerade umgesetzt hat.
Doch welche Stiftungen sind auf dem Gebiet der Informationstechnik tätig? Wer hat sie gegründet und zu welchem Zweck? Was für Projekte unterstützen sie und welche Preise schreiben sie aus? Unter www.computerwoche.de/job_karriere werden in den nächsten Wochen verschiedene IT-Stiftungen vorgestellt.