Product-Lifecycle-Management

Flugzeughersteller bauen PLM-Backbones

13.08.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Auslieferungsverzögerungen machen Flugzeugbauern zu schaffen

Dass sich die Flugzeughersteller intensiv darum kümmern, ihre Konstruktionsprozesse zu verbessern, kommt nicht von ungefähr. Beide Konzerne plagen derzeit Auslieferungsprobleme. Airbus liefert den Riesenjet "A380" mit erheblicher Verzögerung an die Kunden aus. Unter anderem diese Schwierigkeiten setzten dem Flugzeugproduzenten zu und veranlassten ihn zum Rationalisierungsprogramm "Power 8".

Mittlerweile liefert Airbus den A380 an die Kunden aus - mit erheblichen Verzögerungen.
Mittlerweile liefert Airbus den A380 an die Kunden aus - mit erheblichen Verzögerungen.
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Boeing musste unlängst ankündigen, die ersten Exemplare des neuen Flugzeugtyps 787 ("Dreamliner") erst im dritten Quartal 2009 und damit sechs Monate später als ursprünglich geplant fertigstellen zu können.

Neben den eigenen Schwierigkeiten wächst der Druck durch Konkurrenten. Neue Flugzeughersteller aus China und Russland sowie Bombardier aus Kanada wollen Boeing und Airbus vor allem im Marktsegment für kleinere Jets (Airbus A 320 beziehungsweise Boeing 737) angreifen.

Neues PLM nutzt den Konzernen bei zukünftigen Projekten

Allerdings werden weder Airbus noch Boeing mit geplanten PLM-Backbones ihre aktuellen Probleme mit der pünktlichen Auslieferung ihrer Jets kaum beheben können. Sie hoffen jedoch, mit Hilfe der neuen Softwaretechnik künftig Entwicklungsschwierigkeiten und damit kostspielige Verzögerungen zu vermeiden.

Auch Boeing gelingt es nicht, den neuen Flieger 787 pünktlich auf den Markt zu bringen.
Auch Boeing gelingt es nicht, den neuen Flieger 787 pünktlich auf den Markt zu bringen.
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Flugzeuge zählen zu den komplexesten Produkten überhaupt. Sie bestehen aus unzähligen Teilen, verschiedenen Werkstoffen, Elektronik, Hydraulik und Software, an deren Entwicklung weltweit tausende von Konstrukteuren des jeweiligen Herstellers sowie seiner Entwicklungspartner beteiligt sind. Hinzu kommt, dass beispielsweise auch Simulationsexperten und das Qualitäts-Management mit den gleichen Daten arbeiten sollen. Ferner wollen die Flugzeugbauer ihre Kunden eng in die Produktentwicklung ein-binden und deren Anforderungen innerhalb der Datenstrukturen berücksichtigen können ("Requirements Management"). Entsprechend umfangreich sind die Daten. Viele Terabytes an Produktinformationen fallen an, um einen Jet zu bauen.

Grundsätzlich bestehen PLM-Plattformen der unterschiedlichen Hersteller aus einer CAD-Komponente, einer Umgebung zur digitalen Produktentwicklung sowie einem System, um Produktdaten zu verwalten. Über Schnittstellen lassen sich CAD-Daten von anderen Anbietern einbinden.