Für Einsatzkräfte

Fliegendes Helikopter-Auto am Start

28.04.2009
Von pte pte
Das holländische Unternehmen PAL-V hat den Prototypen eines fliegenden Autos vorgestellt. Polizei und Feuerwehr könnten ab 2012 damit ausgestattet werden.

Entwickler John Bakker stellte sein Personal Air and Land Vehicle (PAL-V) gestern, Montag, dem niederländischen Verkehrsminister Camiel Eurlings vor. Bei dem fliegenden Auto handelt es sich um ein Hybridfahrzeug, das sich durch seine eingebauten Rotoren vom Straßenfahrzeug in einen Helikopter verwandeln kann. "Wir wollen das PAL-V bereits Anfang 2012 auf den Markt bringen und kommerziell verkaufen", sagt Robert Dingemanse, Managing Director von PAL-V Europe, im Interview mit pressetext. Das kleine Fahrzeug verfügt über drei Räder und sei vom Fahrverhalten her einem Motorrad ähnlich, heißt es. Bevor das Gefährt in die Lüfte abhebt, werden die Rotorblätter ausgeklappt. Die maximale Flughöhe geben die Entwickler mit 1.500 Meter an, wobei man sich unterhalb der Grenze für den kommerziellen Luftverkehr bewege. Die maximale Geschwindigkeit, die PAL-V erreichen kann, liegt bei 200 Kilometer pro Stunde - sowohl in der Luft als auch an Land.

James Bond lässt grüßen - man mag kaum glauben, was da in den Niederlanden ersonnen wurde.
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PAL-V wurde für die Massenfertigung konstruiert. Geht es nach den Entwicklern, so könnten bereits in wenigen Jahren fliegende Autos in Europa Realität werden. In den kommenden Jahren sei allerdings noch einiges zu tun. "2010 werden wir mit ausführlichen Testflügen beginnen, um 2011 schließlich die Kommerzialisierung und industrielle Fertigung vorzubereiten", so Dingemanse. Zu den ersten Kunden zählt der PAL-V-Chef vor allem Einsatzorganisationen. "Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte oder Behörden zählen zu den Hauptzielgruppen, die wir zuerst mit PAL-V ansprechen wollen", sagt Dingemanse. So könnte sich das fliegende Auto als praktisches Fluggerät erweisen, mit dem sich die Einsatzkräfte über das betroffene Gebiet rasch einen Blick aus der Luft verschaffen können.

Schließlich wollen die Entwickler ihr Fluggerät jedoch auch an Endkonsumenten absetzen. "Prinzipiell kann jeder damit fliegen. Es ist darüber hinaus sehr leicht, die Steuerung eines Gyrocopters zu erlernen", sagt Dingemanse. Bereits 20 bis 30 Übungseinheiten würden dafür ausreichen. Als kompliziert könnte sich jedoch noch die Zulassung des PAL-V für private Käufer herausstellen. Bevor das Fahrzeug an die breite Masse verkauft werden kann, müssten die Behörden für Straßen- und Luftverkehr erst allgemeingültige Vorschriften zur Benutzung derartiger Flugautos erstellen. Die Entwickler wollen mit den staatlichen Stellen dabei sehr eng zusammenarbeiten. "Wir haben gestern mit einer Reihe von Tests in den Niederlanden begonnen, um die Anforderungen für die Verwendung sowie spezielle Start- und Landeplätze zu definieren", so Dingemanse gegenüber pressetext. (pte)