Flexibilität statt langfristige Personalpolitik

04.03.2005
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Längere Arbeitszeiten, kürzere Qualifizierung und Jobs mit Unterbrechungen - was Flexibilität für Mitarbeiter bedeuten kann.

Hier lesen Sie ...

  • was Personalchefs unter Flexibilität verstehen;

  • was Qualifizierung für Zeitarbeiter bedeutet;

  • was sich die Telekom von ihrer Personalserviceagentur erhofft.

Eine vorausschauende Personalpolitik fällt den meisten Unternehmen schwer. Im Auf und Ab der Konjunktur stellen sie Mitarbeiter ein oder entlassen sie wieder. Um auf Marktschwankungen besser reagieren zu können, fordern Personalverantwortliche noch mehr Flexibilität für die Unternehmen. Das ergab eine Diskussion im Rahmen der "Handelsblatt"-Konferenz „Personal im 21. Jahrhundert“.

Länger arbeiten muss möglich sein

T-Com Karl Knoll (links) und SAP-Manager Stefan Ries diskutierten über eine flexible Personalpolitik.
T-Com Karl Knoll (links) und SAP-Manager Stefan Ries diskutierten über eine flexible Personalpolitik.

„Wenn wir in Deutschland so weitermachen, werden wir in drei bis vier Jahren nicht mehr über die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer, sondern über einen Stellenabbau im großen Stil sprechen müssen.“ Stefan Ries, Global Head Human Resources Business Partner bei der SAP AG, sieht die Zukunft des deutschen Arbeitsmarktes schwarz, wenn dieser nicht dereguliert werde und sich die Beschäftigten nicht auf eine flexible Arbeitswelt einstellten.

Deregulierung bedeutet in seinen Augen vor allem die grundsätzliche Möglichkeit für Unternehmen, längere Arbeitszeiten einzuführen. Er warb für die Vertrauensarbeitszeit à la SAP: „Bei uns werden die Aufgaben den Mitarbeitern übertragen, und diese lösen sie in der Zeit, die sie dafür brauchen.“ Eine solche Flexibilität benötige das Unternehmen, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.