Api beliefert Cray für Super-Cluster

Flacher Alpha-Server läuft unter Linux

09.03.2001
MÜNCHEN (kk) - Die Firma Api Networks Inc. (früher Alpha Processor Inc.) stellte mit "CS20" einen Alpha-Server vor, der nur eine Geräteeinheit hoch ist. Cray will daraus ein Super-Cluster zimmern.

Api Networks entwickelt seit seiner Gründung 1998 Module auf Basis des Alpha-Prozessors, bislang allerdings nur für den Embedded-Markt. Nun stellte das nicht börsennotierte Unternehmen, an dem Samsung und Compaq beteiligt sind, mit dem CS20 einen einbaubaren Linux-Server vor.

"Der Linux-Kernel ist in einem ROM-Speicher untergebracht und bootet automatisch beim Einschalten", erklärte Adrian Elms, bei der Europazentrale von Api im englischen Brentford für Sales und Marketing verantwortlich. Änderungen des Betriebssystems lassen sich über das Netz automatisch auch an viele CS20-Server verteilen.

Das Gerät enthält zwei Alpha-Chips (833 Megahertz) mit jeweils 4 MB L2-Cache. Der Hauptspeicher kann von 256 MB bis 2 GB erweitert werden. Der Server enthält unter anderem zwei Ethernet-Controller, zwei 64 Bit breite PCI-Slots, IDE-Controller, ein Flash-ROM mit 2 MB sowie ein CD-ROM-Laufwerk. Optional kann zudem eine Festplatte im 3,5-Zoll-Format eingebaut werden.

Die beiden Alpha-CPUs sind mit Heat-sink-Modulen versehen, die für die Wärmeverteilung sorgen sollen. Zusätzlich hat Api insgesamt fünf Lüfter und zahlreiche Sensoren eingebaut, die die Betriebssicherheit des Geräts überwachen. Installation, Konfiguration, Kontrolle und Monitoring des Systems sind auch remote über das Netzwerk möglich. Der Alpha-Server, von dem 42 Stück mit dann 84 Prozessoren in ein Standard-Rack passen, ist ab sofort für rund 15000 Dollar (mit zwei CPUs) beispielsweise über MSC zu beziehen.

Api erregte kürzlich eine breite Aufmerksamkeit durch einen OEM-Vertrag mit Supercomputerhersteller Cray. Der Veteran unter den High-Performance-Lieferanten will auf Basis der CS20-Server die Familie der "Super-Cluster" mit Tausenden von Prozessoren entwickeln. Cray hat sich in den "T3E"-Supercomputern schon der Alpha-Technik bedient. Nun kommt Linux als Betriebssystem hinzu. Teile des hauseigenen Unix-Betriebssystems "Unicos/mk" wurden Linux-fähig gemacht. Myricom liefert die Interconnect-Verbindung "Myrinet". Die Super-Cluster sollen ab Mitte des Jahres erhältlich sein. Als einer der ersten Kunden für das Cray-Alpha-Cluster konnte in den USA Bio-Numerik Pharmaceuticals gewonnen werden.

Api arbeitet an der zweiten Generation von flachen Alpha-Servern und entwickelt dafür ein eigenes Chipset für einen schnelleren PCI-Bus, das dann auch bis 8 GB Hauptspeicher unterstützen soll. Aktiv ist das Unternehmen aus Concord, Massachusetts, auch in AMDs "Hypertransport"-Technik, für die man einen PCI-Brücken-Chip entwickelt (siehe CW 8/01, Seite 41).