Nicht nur die Ergonomie sorgt für Gesundheit

Fit am Bildschirm durch ein gutes Betriebsklima

05.09.1997

Grundlage des Projekts war die EU-Bildschirmrichtlinie mit ihren erhöhten Anforderungen an einen präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz. Befragt wurden 352 Verwaltungsmitarbeiter (283 weibliche und 59 männliche Beschäftige) aus den Sparten Programmierung, Sachbearbeitung, Textverarbeitung und Dateneingabe.

Die am häufigsten genannten gesundheitlichen Beschwerden waren Schulter- und Nackenschmerzen (62,7 Prozent), Rücken- und Kreuzschmerzen (53 Prozent), Kopfschmerzen (45,3 Prozent) sowie Augenbeschwerden (43,9 Prozent). Über vorzeitige Müdigkeit klagten rund 35 Prozent, über Erschöpfung ebenfalls 35 Prozent. Diese Beschwerden wiesen einen deutlichen Zusammenhang mit dem Krankenstand auf und haben laut Studie daher auch eine erhebliche betriebs- und volkswirtschaftliche Bedeutung.

Die für Bildschirmarbeit typischen gesundheitlichen Beschwerden hängen indes eng mit der beruflichen Stellung, der Art der Tätigkeit sowie psychosozialen Faktoren zusammen. Die Befragten gaben um so weniger Gesundheitsbeschwerden an, je abwechslungsreicher und anspruchsvoller ihre Tätigkeiten waren.

So folgert die Studie, daß Wohlbefinden und Gesundheit nicht allein von der Hardware- und Software-Ergonomie abhängen. Von wesentlicher Bedeutung sind auch Entscheidungs- und Handlungsspielräume, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, Anerkennung der Arbeitsleistung durch Vorgesetzte, Kollegialität sowie Erholungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse sind so dargestellt, daß sich aus ihnen Prioritäten für arbeitsgestalterische beziehungsweise gesundheitsfördernde Maßnahmen ableiten lassen. Die Studie ist unter ISBN 3-89429-864-2 zum Preis von 18 Mark im Buchhandel erhältlich.