Über die Vorteile moderner Videokonferenzsystem braucht man nicht mehr viele Worte verlieren. Wer einmal eines der Telepresence-Systeme live erlebt hat, kennt das Potenzial der Plattformen und weiß die Zeitersparnis zu schätzen. Der Wunsch die Systeme häufiger und flexibler zu nutzen, wurde in der Praxis allerdings schnell gebremst. Entweder es fehlten die Multipoint-Features um eine größere Teilnehmerzahl zur virtuellen Konferenz einzuladen, oder der Partner hatte ein anderes Conferencing-System, das zum eigenen nicht kompatibel war. Und last but not least konnte die Konferenz noch den Carriern scheitern, wenn Übergabepunkte zwischen den einzelnen Netzen fehlten.
Letztlich bestand die Welt der professionellen Videokonferenzsysteme aus Insellösungen und so mancher schielte schaute in Sachen Connectivity neidisch auf Internet-Services wie Skype oder GoogleTalk, die einfache Videokonferenzen per Mausklick versprachen. Genau diese Probleme will die Telekom jetzt mit ihrem Cloud-Dienst "VideoMeet" lösen. "Mit VideoMeet haben wir den weltweit ersten Dienst vorgestellt, der unterschiedliche Videosysteme miteinander verbindet", verspricht Rainer Deutschmann, Senior Vice President Core Telco Products bei der Deutschen Telekom. Zudem, so Deutschmann weiter, sei das Aufsetzen einer Videokonferenz mit VideoMeet so einfach wie bei einer Telefonkonferenz.
Einen ersten schnellen Überblick über die Funktionen von VideoMeet bietet unsere Bilderstrecke:
- Brückenschlag
Mit VideoMeet schlägt die Telekom die Brücke zwischen unterschiedlichen Video-Konferenz-Plattformen. - Aus der Cloud
Per Web-Browser greift der Anwender auf die Video-Plattform zu. - Hilfe
Bei der Einrichtung helfen dem Anwender online hinterlegte Anleitungen weiter. - Testanruf
Beim ersten Testanruf dient ein virtueller Papagei als Konferenzpartner. - Konferenz organisieren
Im Web-Portal kann der User Konferenz-Teilnehmer mit wenigen Maus-Klicks einladen. - Einladung
Komfortabel: VideoMeet verschickt an die Teilnehmer automatisch eine Konferenz-Einladung mit Kalender-Eintrag und Anleitung. - Verbinden
Über das Portal kann der Benutzer auswählen, wie er der Konferenz beitritt. - Konferenz starten
Hält sich der Anwender an die Anweisungen der Konferenz-Plattform, dann ist Aufbau einer Videokonferenz ein Kinderspiel. - Layout wählen
Der Moderator bestimmt über das Web-Portal das Erscheinungsbild der Videokonferenz. - Aktuelle Konferenz
Über die Web-Oberfläche erhält der Moderator zudem Informationen über die Verbindungs-Qualität. - Skype als Client
Die Konferenz-Teilnehmer können auch Software-Clients wie Skype oder Clearsea verwenden. - Praxis 1
Während der Konferenz erscheint der Sprecher in groß, während die anderen Teilnehmer klein eingeblendet werden. - Praxis 2
Ein gelbes Ausrufezeichen neben einem Teilnehmernamen warnt vor einer schlechten Verbindung. - Praxis 3
Sinkt die Übertragungsqualität gibt es bei VideoMeet Pixelsalat, da die Plattform über keine dynamische Bandbreitanpassung verfügt. - VideoMeet-Preise
Zu teuer? Auf den ersten Blick erscheinen 60 Cent pro Minute und Teilnehmer im Tarif by Call alles andere als günstig - allerdings ist zu bedenken, dass der Anwender hier keinen langfristigen Vertrag eingeht. Ferner spart er die Kosten für teure Video-Hardware.
Ein Versprechen das wir in der Praxis konkret überprüfen wollten, zumal die Telekom allen Interessenten unter www.videomeet.de einen kostenlosen 30tägigen Test-Account offeriert. Hierzu ist lediglich eine Registrierung mit den persönlichen Kontaktdaten auf der Website erforderlich sowie die Anlage von Nickname und Kennwort - Telekom-Kunde muss der Tester nicht sein. Das Portal der Website ist später das zentrale Kontrollpult, um Videokonferenzen zu starten und zu steuern. Dazu findet der User auf der Web-Seite im Wesentlichen drei Elemente: den Button "Testanruf", die "Sofortkonferenz" sowie die "Geplante Konferenzen".
Einrichtung
Auch wenn das Ganze eigentlich fast intuitiv funktioniert, stellt die Telekom Online ausführliche Hilfsdokumente bereit. Diese helfen gerade Neulingen bei der Bedienung der Konferenzplattform oder bei der Einwahl in eine Konferenz weiter. Support bei einem nicht richtig funktionierenden Videosystem sucht der Anwender hier jedoch vergeblich, dies wird vorausgesetzt. Die Funktion des eigenen Equipments kann mit einem Testanruf überprüft werden, bei dem ein virtueller Papagei als Video-Chatpartner fungiert.
Apropos Videosysteme - grundsätzlich unterstützt VideoMeet sowohl Unternehmenssysteme wie sie etwa von Cisco/Tandberg, Polycom oder Lifesize geliefert werden als auch Massenmarkt Lösungen wie Skype oder Google Video Chat. Damit ist VideoMeet beispielsweise in der Lage eine Brücke zwischen den TelePresence-Systemen und einem Videoclient auf dem Smartphone oder Tablet zu schlagen. Die Anpassungen an die unterschiedlichen Video-Codecs und Bandbreiten übernimmt dabei die VideoMeet-Plattform. Hierzu werden derzeit die Protokolle von Skype, XMPP, sowie H.323 unterstützt sowie PSTN- und IP-Verbindungen. Ein Support von SIP, TiP sowie TV- und in Fahrzeugen integrierten Systemen ist angedacht.