Cisco Live: Logitech präsentiert neues Videokonferenzsystem

First Look: Portable Logitech ConferenceCam Connect

18.04.2015
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Auf der Cisco Live zeigt Logitech sein neues Videokonferenzsystem Logitech ConferenceCam Connect. Wir konnten das System vorab in einem First Look näher betrachten.
Stylisch: Die neue ConferenceCam Connect von Logitech macht eine gute Figur auf dem Konferenztisch.
Stylisch: Die neue ConferenceCam Connect von Logitech macht eine gute Figur auf dem Konferenztisch.
Foto: Hill

Ein mobiles Videokonferenzsystem, das dazu auch noch stylisch ist und auf den Schreibtisch eine gute Figur macht und mit einer HD-Auflösung von 1080p punktet. Dieses Kunststück gelang Logitech mit der ConferenceCam Connect. Dabei überzeugt das System auch noch unter schwierigeren Lichtverhältnissen durch eine gute Bildqualität. So saßen wir etwa während der First Looks vor einer hellen Fensterfront - dennoch zeichnete die Kamera die Gesichter noch klar und deutlich ab. Der zweite Punkt, der bei der Präsentation ins Auge stach, war die einfache Installation: Eine HDMI-Verbindung zu einem Display sowie eine USB-Verbindung zu einem Notebook und das System ist einsatzbereit. Ein empfohlener Kaufpreis von knapp 500 Euro ist zudem keine große Investment-Hürde, um in das Thema Videoconferencing einzusteigen. Dabei ist das System für Gruppen von bis zu sechs Teilnehmern in einem Raum konzipiert.

Unterstützte Konferenz-Software

Laut Logitech ist das System mit gängiger Videokonferenz-Software wie Cisco Jabber and WebEx, Citrix GoToMeeting, Blue Jeans, Google Hangouts, Lifesize, Microsoft Lync und Skype, Vidyo oder Zoom) kompatibel. Dabei lässt sie sich bequem von Raum zu Raum tragen und kommt auch, wenn es sein muss, ohne Stromanschluss aus. Mit Hilfe des integrierten Akkus können die Nutzer laut Hersteller Videokonferenzen bis zu drei Stunden oder Audiokonferenzen bis zu 15 Stunden abhalten.

Für Videokonferenzen ist die ConferenceCam mit Mac und PC kompatibel und lässt sich außerdem für Bildschirm-Übertragungen mit mobilen Geräten verbinden. Auf Basis der MiraCast-Technologie können Windows- und Android-Nutzer ihre mobilen Geräte kabellos mit der ConferenceCam Connect verbinden und so Präsentationen, digitale Arbeitsblätter, Videos oder Inhalte aus dem Netz auf einem über HDMI verbundenen Display präsentieren.

Technische Daten

Als Display kann jeder HDMI-fähige Bildschirm genutzt werden.
Als Display kann jeder HDMI-fähige Bildschirm genutzt werden.
Foto: Logitech

Die ConferenceCam Connect ist für bis zu 6 Teilnehmer in einem Raum konzipiert. Um dies zu ermöglichen, verfügt sie über ein 90-Grad-Blickfeld sowie vierfachen digitalen Full-HD-Zoom. Zudme kann der Bildausschnitt per digitaler Schwenk- und Neigungsfunktion sowie einer zusätzlichen mechanischen Neigung angepasst werden. Als Optik ist eine Zeiss-Linse verbaut. Wie schon bei früheren Konferenzsystemen (siehe: "ConferenceCam CC3000e -First Look: Logitech Videokonferenzlösung") setzt Logitech auch hier wieder auf eine einfache Koppelung der Endgeräte per Bluetooth, wobei auch ein Bluetooth-Pairing per NFC unterstützt wird. Auf der Audio-Seite wartet die ConferenceCam mit einem 360 Grad Sound auf, den Anwender innerhalb eines 3-Meter-Radius hören können. Innerhalb dieses Radius ist auch ein Sprechen möglich.

Fazit

Unter dem Strich kann das System zu einem Preis von unter 500 Euro durchaus überzeugen. Zumal es mit pfiffigen Detaillösungen aufwartet. So wird etwa die Fernbedienung per Magnethalterung beim Transport oder Nichtgebrauch einfach über den Gehäuseausschnitt für das Objektiv gelegt und dient so als Objektivdeckel. Lediglich ein Punkt störte uns - der triff allerdings auf viele Hersteller und nicht nur Logitech zu -: Wir vermissen einen Gateway-Service, der durchaus auch kostenpflichtig sein kann, um das System etwa mit Telepresence-Systemen etc. verbinden zu können. Schließlich, so unsere Prämisse, sollte ein Videokonferenz-Call so einfach sein, dass wie beim Telefon lediglich eine Nummer zu wählen ist - und nicht wie heute erst im Vorfeld zu prüfen ist, ob die Systeme der verschiedenen Konferenzteilnehmer zu einander kompatibel sind. Die silberne Ausführung der ConferenceCam soll noch im Februar erhältlich sein. Das rote Modell kommt dann erst zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt.