Motivation Dienstwagen

Firmenwagen für alle

17.10.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Freilich sollte sich beispielsweise ein bei der Software AG angestellter Entwickler genau überlegen, ob er das großzügige Angebot seines Arbeitgebers annehmen sollte. Um die Entscheidung zu erleichtern, hat die Firma zahlreiche Berechnungsbeispiele ins Intranet gestellt. Wer will, kann auch in der Personalabteilung um Rat suchen. Laut Vergütungsexperte Martin Hofferberth von der Frankfurter Unternehmensberatung Towers Perrin wird dem Mitarbeiter die Brutto-Leasing-Rate unversteuert vom Gehalt abgezogen. Dieser Einkommensverlust sowie der zu versteuernde geldwerte Vorteil - immerhin 3600 Euro bei einem 30 000 Euro teuren Auto - werde nur dann kompensiert, wenn genug steuerlich relevante Entfernungskilometer geltend gemacht werden. Daumenregel: Der Wagen muss überwiegend in beruflicher Mission Strecken zurücklegen, sonst geht die Rechnung nicht auf.

Entwickler fahren gern Audi oder Passat

"Wir wollen in der Branche vorn dabei sein", begründet Rainer Fritsch, Leiter Compensations and Benefits bei der Darmstädter Software AG, warum sich Deutschlands zweitgrößtes Softwarehaus schon 2002 für das attraktive Firmenwagenmodell entscheiden hat. "Top-Leute, die das Unternehmen unbedingt benötiget, erwarten ein erstklassiges Gehaltspaket." Inzwischen fährt jeder dritte Mitarbeiter ein solches Leasing-Auto, in Deutschland umfasst die Flotte 250 Wägen. "Unsere Entwickler lieben es eher unauffällig und fahren gern Audi A4 oder Passat", sagt Fritsch. "Hochpreisige Modelle wie ein BMW 530 werden nur vom Management gefahren."

Die Deutsche Leasing, Bad Homburg, verwaltet die europaweit 700 Fahrzeuge der Software AG. Über ein Reporting-System kann die Software AG verfolgen, ob die Kosten im Plan liegen, welche Fahrzeuge die Laufleistung überschreiten und wie die laufenden Verträge optimal angepasst werden können. Zum Service gehören unter anderem die Wartung, die Abrechnung und bei Unfällen die unverzügliche Bereitstellung eines Ersatzwagens.