ZEW

Firmengründungen in High-Tech-Branche erreichen Tief

14.07.2009
Die Firmengründungen in der High-Tech-Industrie sind in Deutschland einer Studie zufolge auf einen Tiefstand gefallen.

2008 seien nur 15.300 Unternehmen in diesem Bereich neu gegründet worden und damit elf Prozent weniger als 2007, heißt es in einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit Microsoft, die am Dienstag in München vorgestellt wurde. 2009 sei ein weiterer Rückgang zu befürchten.

Microsoft-Deutschlandchef Berg: 'Wir sitzen hier auf der Old Economy.'
Microsoft-Deutschlandchef Berg: 'Wir sitzen hier auf der Old Economy.'

Für den Wirtschaftsstandort Deutschland sei die Entwicklung bedenklich. "Gerade in der Krise werden die Weichen für die Märkte gestellt, in denen das zukünftige Wirtschaftswachstum maßgeblich generiert werden soll", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.

Microsoft-Deutschlandchef Achim Berg nannte die Zahlen alarmierend. "Wir sitzen hier auf der Old Technology". Die Wachstumsmärkte von morgen gingen an Deutschland komplett vorbei, wenn nicht mehr neue Firmen in der High-Tech-Branche gegründet würden. Dazu gehören neben Softwarefirmen auch die Telekommunikation, Chemie- oder Biotechnologieunternehmen.

Durch die schwierige Finanzierung könne sich die Lage in diesem Jahr weiter verschärfen, sagte ZEW-Experte Georg Licht. Nach dem Boom in der New Economy war die Zahl der Neugründungen schon in den vergangenen Jahren gesunken. Ein derart starkes Minus wie 2008 gab es aber seit Anfang der 90er Jahre nicht. "Für das vereinte Deutschland ist das der Tiefstand." Regional schnitten in der Studie Bayern, Hamburg/Schleswig Holstein und Hessen am besten ab, während die Gründungsintensität in Baden-Württemberg besonders nachgelassen habe. (dpa/tc)