Bessere Kundenorientierung ist das Hauptziel

Firmen korrigieren Erwartungen beim E-Commerce nach oben

09.04.1999
MÜNCHEN (CW) - Laut einer Studie der KPMG schätzen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Entwicklung des elektronischen Handels positiver ein als noch vor einem Jahr.

Nach Auffassung der befragten Firmen wird sich der Umsatz im Electronic Commerce in den nächsten drei Jahren nahezu verachtfachen. 1998 gingen die Firmen noch von einem Wachstum um das Zwei- bis Dreifache aus.

Ferner erwarten die Organisationen deutlich höhere Kosteneinsparungen als noch vor einem Jahr, insbesondere in den Bereichen Vertrieb und Einkauf. Von den 101 befragten Firmen nutzen laut KPMG 43 Prozent E-Commerce-Anwendungen für Bestellungen. In drei Jahren wollen fast zwei Drittel der Unternehmen so einkaufen.

Mit 69 Prozent erhofft sich die Mehrheit der Anwenderfirmen, mit ihrem Online-Angebot besser auf ihre Kunden eingehen zu können. Knapp dahinter, mit 66 Prozent, steht die Kundenbindung, gefolgt von der Optimierung der Geschäftsprozesse mit 62 von hundert. E-Commerce als Mittel, um Personalkosten zu senken, spielt dagegen nur bei einem von fünf Befragten eine Rolle.

Mangelnde Sicherheit gaben 45 Prozent der Unternehmen als Haupthindernis für den Einstieg in den elektronischen Handel an. Hier zeigt sich jedoch ein uneinheitliches Bild, denn 1997 waren noch 65 Prozent dieser Auffassung, 1998 dagegen nur 33 Prozent.

Wie wichtig eine Geschäftsstrategie im Internet-Handel für europäische Organisationen ist, untermauert die Gartner Group. Demnach könnten 70 Prozent der Unternehmen bis zum Jahr 2001 ihrer Wettbewerbsfähigkeit beraubt werden, wenn sie ihr zögerliches Verhalten gegenüber dem neuen Geschäftsmodell nicht aufgeben. Die Analysten sagen voraus, daß nur 30 Prozent aller Firmen in Europa bis 2001 E-Commerce-Strategien umgesetzt haben werden.