Firmen gehen Compliance- Projekte zögerlich an

28.11.2005
Nur fünf Prozent der Unternehmen haben bislang ihre Hausaufgaben in Sachen gesetzliche Vorgaben gemacht, so eine Studie.
In Hinblick auf die Umsetzung von Compliance-Anforderungen besteht hierzulande noch Nachholbedarf.
In Hinblick auf die Umsetzung von Compliance-Anforderungen besteht hierzulande noch Nachholbedarf.

Auch hierzulande müssen sich die Unternehmen auf Compliance-Regelungen - etwa den Sarbanes- Oxley Act (SOX) oder das Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG) - einstellen. Die Gruppe derjenigen, die ihre Geschäftsprozesse und die jeweiligen Kontrollen wie gesetzlich gefordert lückenlos und revisionssicher dokumentieren können, ist jedoch offenbar noch übersichtlich. Dafür sprechen zumindest die Ergebnisse einer Online-Umfrage, die der Softwareanbieter Serena in Kooperation mit dem Deutschen Aktieninstitut und dem Marktforschungsunternehmen IT-Research vorgenommen hat. An der Untersuchung nahmen 124 Führungskräfte deutscher Firmen teil - darunter CEOs (36 Prozent), Finanzvorstände (19 Prozent) und CIOs (18 Prozent).

Laut Umfrage haben bislang nur knapp fünf Prozent der befragten Unternehmen ein Projekt, das alle für sie relevanten Compliance-Anforderungen berücksichtigt, zum Abschluss gebracht. Allerdings wollen immerhin 23 Prozent der Firmen bis Ende dieses Jahres ein entsprechendes Vorhaben in trockenen Tüchern haben. In der Umsetzungsphase befinden sich derzeit insgesamt 37 Prozent, elf Prozent der Umfrageteilnehmer planen ein Projekt. Im kommenden Jahr wollen 48 Prozent, erst 2007 (oder noch später) 29 Prozent ein Compliance-Vorhaben abschließen.

Die IT als Vorbild

Dabei sieht das Gros der Befragten das IT-gestützte Change-Management als Rollenmodell auch für andere Unternehmensbereiche als geeignet an: Fünf Prozent der befragten Manager bejahen diese Aussage "vollständig", 38 Prozent "stark", und 42 Prozent halten eine Übertragung für "gut möglich".

Auf die Frage, ob die regulatorischen Anforderungen von Compliance beziehungsweise Corporate Governance die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens eher steigern oder schwächen, äußerten sich 47 Prozent der Befragten "neutral". Gut 35 Prozent erwarten aber eine spürbare oder erhebliche Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, wohingegen knapp 18 Prozent der Firmen das Gegenteil befürchten. (kf)