Insolvenzen steigen

Firmen benötigen dringend Sanierungshilfe

16.03.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Die Insolvenzen sind im vergangenen Jahr stark gestiegen und drohen 2010 zu explodieren. Die Sanierung und Fortführung angeschlagener Firmen rückt deshalb in den Fokus.

Zwischen Januar und November 2009 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 30.104 Fälle angestiegen. Nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform werden 2010 bis zu 40.000 Insolvenzfälle erwartet. Insbesondere mittelständische Unternehmen gerieten durch die wieder ansteigende Nachfrage in Bedrängnis. Der Mittelstand leide gleichermaßen unter Zahlungsausfällen und schwierigen, restriktiven Kreditbedingungen.

Insolvente Unternehmen sanieren

Auf der Handelsblatt Jahrestagung "Restrukturierung", die vom 29. und 30. April in Frankfurt am Main stattfindet, stellen Sanierungsexperten und erfahrene Restrukturierer ihre Erfahrungen aus dem Krisenjahr 2009 vor und erläutern ihre Strategien angesichts einer drohenden Zunahme von Insolvenzen bei mittelständischen Unternehmen. Als Vertreterin des Bundesministeriums der Justiz geht Marie-Luise Graf-Schlicker der Frage nach, welche gesetzlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Sanierungsarbeit in Deutschland eingeleitet werden können. Mitte 2009 stellte das Bonner Institut für Mittelstandsforschung fest, dass zehn Jahre nach der Insolvenzreform die Befriedigungsquote für Insolvenzgläubiger weiterhin bei geringen 3,6 Prozent liegt. Laut Gläubigerschutzvereinigung stünden Fortführung und Sanierung eines insolventen Unternehmens noch immer nicht ausreichend im Fokus. Über mögliche gesetzliche Anpassungen im Insolvenzrecht werden Experten auf der Konferenz ebenfalls diskutieren.