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Fiorina: IT wird zum "horizontalen Gewerbe"

22.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die HP-Chefin Carleton "Carly" Fiorina hat auf der ITxpo von Gartner in Orlando erklärt, es sei an der Zeit, die Ära zu beenden, in der innerhalb eines Unternehmens vertikale technologische Silos errichtet würden. Unternehmen müssten beginnen, horizontal statt vertikal zu denken. "Wir treten in ein Zeitalter ein, in dem die Menschen über Technik horizontal denken müssen, das ist also ein neues Paradigma", sagte Fiorina. "Sie müssen ein Unternehmen nicht als Ansammlung separater technologischer Inseln der Automatisierung, sondern als Sammlung von Prozessen betrachten."

Dies sei eine Abkehr von Denkstrukturen der 80er und 90er Jahre, erklärte die HP-Frau. In den 80er seien die IT-Investitionen auf Zuverlässigkeit und Budgeterstellung fokussiert gewesen. Während der 90er Jahre hätten die Firmen das Geld auf spezifische Probleme gerichtet, daher rühre die Verbreitung von Schlagwörtern wie "Hot Boxes" oder "Killer-Applikationen". "Jetzt geht es nur noch um eine horizontale, heterogene Welt. Alles muss anfangen, miteinander zu arbeiten", postulierte Fiorina. Anwender müssten dazu ihre Prozesse, Anwendungen und Infrastruktur standardisieren, vereinfachen, virtualisieren und integrieren (das von HP beschworere "Adaptive Enterprise" mithin).

Dabei, so Fiorina, könne HP natürlich helfen: "Wir möchten, dass unsere Software eine SLA-artige [Service Level Agreement, Anm. d. Red.] Weiterentwicklung von Systems Management über Environment Management hin zum Prozess-Management ermöglicht." Dazu erklärte Gartner-Analystin Jennifer Beck, so etwas erfordere ganz sicher mehr als nur Technologie. Nötig sei auch ein kultureller Wandel inklusive flankierendem Change Management. (tc)