Frische Zahlen am Mittwoch

Findet auch die SAP den Weg aus der Krise?

26.10.2009
Europas größter Softwarehersteller legt Mittwoch die Zahlen für das dritte Quartal 2009 vor. Es wird erwartet, dass CEO Léo Apotheker auch einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr geben wird.

Der Dax-Konzern SAP hatte nach herben Rückschlägen zu Beginn des Jahres zuletzt dank eines drastischen Sparprogramms seine Gewinne ausgebaut. Der Umsatz schrumpfte dagegen erneut. Experten rechnen auch im dritten Quartal mit schmelzenden Erlösen. Apotheker hatte unlängst gewarnt, die Branchenkrise sei noch nicht ausgestanden.

Im zweiten Quartal hatten die Walldorfer den Überschuss von 408 Millionen auf 423 Millionen Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis legte im Jahresvergleich von 593 Millionen auf 647 Millionen Euro zu. Der Gesamtumsatz ging dagegen von 2,86 Milliarden auf 2,58 Milliarden Euro zurück. Die Softwareerlöse gaben von 898 Millionen auf 543 Millionen Euro nach. Zu schaffen macht dem Konzern vor allem die Zurückhaltung der Kunden bei neuen Investitionen.

Im Mittelstandsgeschäft sieht das Softwarehaus allerdings Anzeichen für eine Erholung. Vor allem in gehobenen Dienstleistungsbranchen wie Banken, Vermögensverwaltungen und Versicherungen sei ein deutliches Anziehen der Nachfrage zu spüren, hatte SAP-Deutschlandchef Volker Merk Ende August in einem Interview gesagt. Die immer wieder verschobene Mittelstandssoftware "Business by Design" will der Softwarekonzern endgültig in der ersten Jahreshälfte 2010 auf den Markt bringen. Die wichtige Software würde damit zwei Jahre später als ursprünglich geplant ausgeliefert.

Der bis zum Jahresende geplante Abbau von weltweit 3.000 Stellen ist bereits so gut wie abgeschlossen. Um Geld zu sparen, wurden auch in Deutschland erstmals in der Unternehmensgeschichte 600 Stellen gestrichen. Insgesamt hat SAP im ersten Halbjahr seine Kosten durch ein Bündel von Maßnahmen um 500 Millionen Euro gedrückt. Dem standen Kosten von 165 Millionen Euro für den Stellenabbau entgegen. Dennoch will SAP weiter in den Zukauf von Firmen investieren und damit auch seine Marktanteile im Konkurrenzkampf mit dem US-Unternehmen Oracle ausbauen. (dpa/ajf)