Finanzspritze der Telekom in Milliardenhoehe? Datex-P: Der Verdacht auf eine Quersubvention erhaertet sich

25.03.1994

MUENCHEN (hi) - Die Telekom soll ihren Datendienst Datex-P illegal bezuschusst haben. In gut unterrichteten Kreisen ist von einer wettbewerbswidrigen Quersubventionierung in Hoehe von zwei Milliarden Mark die Rede. Weder das Bundespostministerium noch das Bundeskartellamt wollten die Zahl bestaetigen - aber auch nicht dementieren.

Der von privaten X.25-Anbietern geaeusserte Vorwurf, die Telekom habe ihren Datex-P-Dienst mit Einnahmen aus dem Sprachdienst unterstuetzt, verdichtet sich. Damit verbunden ist die Anschuldigung, dass der Carrier seinen Dienst nicht kostendeckend vermarktet habe, um Wettbewerber zu unterbieten.

Insider berichten, dass die Telekom den Datendienst Datex-P mit zwei Milliarden Mark subventioniert habe. Dies soll aus einer Untersuchung des Bundeskartellamtes im Auftrag des Wirtschafts- und Postministeriums hervorgehen. Da der Schlussbericht des Kartellamtes noch nicht vorliegt, wollte Peter Bross, Hauptabteilungsleiter im Bundesministerium fuer Post und Telekommunikation, die Zahl weder bestaetigen noch dementieren. Bross liess lediglich verlauten, dass diese Groessenordnung zur Diskussion gestanden habe.