Publishing-Software

Finanzinvestor Platinum Equity übernimmt Quark

09.08.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der Finanzinvestor Platinum Equity hat Quark übernommen, den einstigen Quasi-Monopolisten im Bereich Publishing-Software.

Finanzielle Details der Übername wurden nicht mitgeteilt. Platinum will gemeinsam mit dem Quark-Management eine Übernahmestrategie definieren, die darauf abzielt, "die Tiefe und Breite des Leistungsangebots von Quark-Produkten und ihre geografisch Reichweite weiter auszubauen". Der Buyout-Spezialist glaubt nach eigenen Angaben daran, "dass Quark aufgrund seiner Expertise und seiner innovativen Software das Potenzial hat, das Publishing erneut zu revolutionieren".

Da darf man allerdings sehr gespannt sein - Quark ist längst nicht mehr das, was es einmal war. Mit der 3er-Version seines Flaggschiffprodukts "QuarkXPress" kam Quark in den 1990er Jahren auf bis zu 90 Prozent Marktanteil bei professionellen Layout-Werkzeugen und verankerte seine starke Position bei Zeitschriften und Zeitungen zusätzlich durch das Redaktionssystem "QPS". Das in Denver, Colorado, ansässige und privat gehaltene Unternehmen verärgerte seine Kunden allerdings jahrelang mit teuren Updates und schlechtem Support.

Als dann Adobe (das Quark 1998 tatsächlich zu übernehmen versucht hatte!) mit "InDesign" endlich ein konkurrenzfähiges Layout-Programm herausbrachte, das noch dazu mit enger Integration mit den anderen Adobe-Werkzeugen und PDF-Workflow punkten konnte, liefen die Kunden scharenweise zum Rivalen über. Seit Anfang 2008 hat sich Quark das Thema "Dynamic Publishing" auf die Fahne geschrieben, das Desktop-Produkte wie QuarkXPress und Serverlösungen wie DPS umfasst; an die alten Erfolge konnte die Company aber nie wieder anknüpfen.