Industriekonsortium sammelt sich zur Spendenjagd

Finanzierung für die Verwaltung der Domains steht auf tönernen Füßen

25.09.1998

Am 5. Juni 1998 hatte die Clinton-Administration entschieden, daß das bisherige Vergabesystem von Domain-Namen - beispielsweise .com, .org oder .net - und IP-Adressen abgelöst werden soll. Folglich wurden die Verträge mit dem Domain-Name-Provider Network Solutions Inc. (NSI) und der IP-Adreßverwaltung Internet Assigned Numbers Authority (IANA) zum 30. September gekündigt. Seither streiten sich die unterschiedlichen Interessengruppen über die endgültige Ausprägung der neuen Internet-Ordnung.

Jedoch setzte sich bislang keine der beteiligten Parteien mit der finanziellen Grundlage der neuen Organisation auseinander. Ein Konsortium aus 13 führenden Unternehmen namens Global Internet Project (GIP) hat jetzt damit begonnen, Spenden für die Non-Profit-Vereinigung zu sammeln. Mitglieder des GIP sind beispielsweise Branchenriesen wie IBM, MCE Communications, GTE Internetworking und auch die Deutsche Telekom. Rund 500000 Dollar sollten ihrer Meinung nach für den laufenden Betrieb der ersten vier bis sechs Monate reichen.

Das GIP will die Gelder eigenen Angaben zufolge jedoch nicht behalten, sondern der von offizieller Seite bestätigten Autorität zur Verfügung stellen. Wie diese Institution letztendlich aussehen wird, ist gegenwärtig noch unklar. Immerhin haben sich mit der "neuen" IANA und NSI kürzlich zwei Rivalen auf der Suche nach einem Kompromiß an den Verhandlungstisch gesetzt. Weitere Informationen finden sich unter http://www.gip.org.