Finanzchefin verlässt Benq Mobile

27.07.2006
Mit dem Weggang von CFO Lydia Sommer geht die Restrukturierung beim von Absatzproblemen geplagten Handy-Hersteller in die nächste Runde.

Lydia Sommer, die bereits zehn Monate vor der Geschäftsübernahme durch die Taiwaner als CFO des Bereichs Mobile Devices bei Siemens Communications fungierte, wird Benq Mobile in wenigen Wochen verlassen. Die Verantwortung für die Finanzen des Münchner Unternehmens übernimmt David Wang. Wie Unternehmenssprecher Stefan Müller erklärte, erfolgt die Trennung von der langjährigen Siemens-Managerin im "beiderseitigen Einverständnis" - und kommt keinesfalls überraschend: Wang, der bereits seit 14 Jahren in Europa ist und unter anderem als Chef der einstigen Philips-Tochter Ferroxcube und als CFO von Yageo Europe arbeitete, hat sich Firmenangaben zufolge schon seit vier Monaten bei Benq Mobile auf die Übernahme des Postens vorbereitet.

Nach Aussage von Müller hat Benq Mobile inzwischen rund 400 Millionen Euro von den geplanten 500 Millionen Euro an Einsparungen realisiert. So wurden die Allgemeinkosten um 200 Millionen Euro gedrückt. Die Materialkosten gingen um weitere 200 Millionen Euro zurück, was teilweise mit den Beziehungen des Mutterkonzerns Benq zu asiatischen Zulieferern, teilweise aber auch mit den geringeren Stückzahlen zusammenhänge. Der geplante Stellenabbau (siehe auch: "Benq streicht Stellen in Deutschland") werde erst in ein bis zwei Jahren zu einer Senkung der Betriebskosten führen. Welche Kosten im Zuge der Restrukturierung auf das Unternehmen zukommen, hänge davon ab, wie viele Mitarbeiter die Abfindungspakete annähmen, sagte der Sprecher.

Der Handy-Hersteller hat es sich zum Ziel gesetzt, bis Ende des Jahres operativ die Gewinnschwelle zu erreichen. (mb)