Firmenchef Doug Hickey zurückgetreten

Finanzaffäre bei Critical Path

16.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Critical Path, Anbieter von E-Mail- und Messaging-Software, führt seine kürzlich veröffentlichten ungewöhnlich hohen Verluste für das vierte Quartal auf eine Fehlinterpretation zurück. Das Unternehmen hält die Zahlen für falsch und will sie erneut prüfen.

Eine Woche nach Bekanntwerden der Finanzaffäre bei Critical Path ist das Management des Messaging-Software-Herstellers ausgewechselt worden. Neben Firmenchef Doug Hickey haben President David Thatcher und der für den internationalen Vertrieb zuständige Vice President William Rinehart das Unternehmen verlassen. Firmenvertretern zufolge wird wieder der Vorstand und Gründer von Critical Path, David Hayden, die Führung übernehmen, bis ein Ersatz für Hickey gefunden ist.

Anfang des Monats hatte Critical Path Unregelmäßigkeiten bei den veröffentlichten Quartalsergebnissen aufgedeckt. Der Anbieter gab am 18. Januar einen unerwartet hohen Verlust von 11,5 Millionen Dollar (abzüglich außergewöhnlicher Belastungen und Zugewinne) bekannt. Ein Schock für die Anleger, die damit gerechnet hatten, dass Critical Path das vierte Quartal erstmals mit Gewinn abschließen werde. Der Vorstand geht davon aus, dass das Ergebnis auf eine Fehlinterpretation zurückzuführen ist. Hayden hält sich allerdings weiterhin bedeckt, wer tatsächlich für die Veröffentlichung der falschen Zahlen verantwortlich ist.