Filenet-CEO Roberts: „Wir haben alles für den Erfolg getan“

02.09.2002

Filenet: Fragen hinter dem Erfolg Der US-Anbieter Filenet hatte es lange Zeit schwer, sich in Deutschland zu etablieren. Interne Management-Querelen bei der deutschen Niederlassung taten vor einigen Jahren dazu ihr Übriges. Jetzt aber können sich die Filenet-Verantwortlichen in Deutschland die Hände reiben: Viele der ehemaligen SER- und Ceyoniq-Kunden, darunter auch sehr namhafte, laufen geradezu panikartig zu Filenet über. Ähnliches hört man auch bei Ixos in so genannten Hintergrundgesprächen. Den um ihren Investitionsschutz beziehungsweise die Wartung ihrer Archiv- und DMS-Systeme bangenden Anwendern garantiert man entsprechende Sicherheit. Bei Filenet dürfte dies vermutlich auch ein gerüttelt Maß an vermeintlicher Zukunftssicherheit sein. Denn die US-Company, eine der ersten DMS-Firmen überhaupt im Markt, hat sich wie kaum ein anderer Hersteller in diesem Segment in den letzten Jahren neu positioniert. Aus dem Achiv-Spezialisten wurde ein Anbieter für das so genannte Enterprise-Content-Management. Nimmt man die jüngsten Zahlen als Maßstab, scheint die Strategie aufzugehen. Im zweiten Quartal 2002 (Ende: 30. Juni) wies Filenet bei einem Umsatz von 88,2 Millionen Dollar einen Reingewinn von 1,7 Millionen Dollar aus. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Experten, die die Diversifizierungsstrategie von Filenet in neue Märkte mit einer Portion Skepsis betrachten. Darunter Bernhard Zöller, Geschäftsführer des Beratungshauses Zöller & Partner, der in einer Kurzanalyse folgendes meint: "Neben Ixos, Documentum und Saperion erzielt Filenet derzeit vergleichsweise beachtliche Lizenzzuwächse. Das spricht für die Tatsache, dass man auch in Zukunft von einem wachsenden Bedarf an Archiv- beziehungsweise Enterprise-Content-Management-Lösungen ausgehen kann. Wir sind aber gespannt, ob und wie Filenet seine Kernprodukte pflegt. Denn die Tatsache, dass Filenet schon sehr lange auf dem Markt ist, heißt natürlich nicht, dass die Produkte perfekt wären. Neue Filenet-Produkte wie "Brightspire" dagegen zielen eigentlich auf einen anderen Markt: Process-Integration/EAI. Derartige Projekte haben aber nach unseren Beobachtungen - bisher zumindest - mit dem traditionellen DMS-Markt nur minimale Synergieeffekte aufzuweisen. Natürlich ist Prozessintegration ein dominierendes Thema in den meisten DMS-Projekten, aber man benötigt für die Integration eines DMS in die Prozesse einer der führenden Anwendungsumgebungen nicht unbedingt komplett neue EAI-Frameworks."