Arbeitsgruppen-Datenbank mit grundlegend veränderter Architektur

Filemaker 7 arbeitet mit neuer Engine

12.03.2004
MÜNCHEN (CW) - Die Apple-Tochter Filemaker hat die Version 7 ihrer gleichnamigen Arbeitsgruppen-Datenbank vorgestellt. Das plattformübergreifend für Windows und Mac OS X verfügbare System arbeitet mit einer neuen Engine, die zahlreiche Limitierungen der Vorgängerversionen beseitigt.

Bei der Weiterentwicklung haben die Entwickler versucht, die Filemaker-typische Benutzerfreundlichkeit in das neue Release hinüberzuretten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass vorhandene Lösungen möglichst auch unter Filemaker 7 lauffähig sind. Aufgrund von dessen grundlegend neuer Architektur und des gegenüber Version 5/6 geänderten Dateiformats wird es allerdings in vielen Fällen sinnvoll, wenn nicht unumgänglich sein, Anpassungen vorzunehmen.

Die neue Engine von Filemaker 7 unterstützt erstmals mehrere Tabellen pro Datei, wobei Skripte und Sicherheit über alle Tabellen hinweg gelten. Tabellen, Felder und Relationen lassen sich zentral über eine grafische Schnittstelle anlegen. Dabei kann man auch auf Daten aus entfernten und nicht wie früher nur direkt benachbarten Tabellen zugreifen. Die Relationen funktionieren bidirektional, dabei stehen mehr Operatoren (=, !=, kleiner, größer etc.) und Mehrfeld-Relationen zur Verfügung. Außerdem lassen sich in ein Medienfeld nun beliebige Dateitypen im- und exportieren.

Filemaker unterstützt mit seiner neuen Engine bis zu einer Million Tabellen pro Datei. Textfelder können nun 2 GB Daten aufnehmen statt zuvor 64 KB, BLOBs (Binary Large Objects) dürfen bis zu 4 GB groß sein. Die maximale Dateigröße steigt von 2 GB auf 8 TB, und statt zuvor drei Millionen Datensätzen kann eine Datei nun schier unbegrenzte Datenmengen aufnehmen.

Aus IT-Sicht mindestens ebenso wichtig ist das komplett erneuerte Sicherheitsmodell, das mit Konten und Passwörtern arbeitet und auch die Zuweisung von gruppenspezifischen Zugriffsrechte erlaubt. Es ist skriptfähig und unterstützt interne wie externe Authentifizierung sowie Sicherheit bis auf Feldebene. Zwischen Server und Client lassen sich Daten auf Wunsch verschlüsselt übertragen.

Verbessert wurde außerdem das "Instant Web Publishing", das direkt in die Software integriert wurde und nun mehr als 70 Skriptbefehle erlaubt. Es ermöglicht die Veröffentlichung von Filemaker-Datenbanken auf einem Webserver ohne Web-Programmierkenntnisse. Die Optik der Datenbanken bleibt dabei weitgehend erhalten.

Filemaker 7 bietet neben der neuen Engine mehr als 100 neue Funktionen. Nennenswert sind unter anderem mehrere Fenster zur gleichzeitigen Bearbeitung, eine deutlich genauere Rechen-Engine mit Berechnungsfunktion in Datenbankfeldern und Unterstützung wissenschaftlicher Notation, die Möglichkeit, Skripts mit vollen Zugangsberechtigungen ablaufen zu lassen, spezifische Sortierung und Startzeilen-Bestimmung in Portalen oder die einfache Rücknahme von Eingaben.

Preise bleiben unverändert

Die deutschsprachig lokalisierten Versionen von Filemaker Pro und Developer - wie gewohnt mit lizenzfreier Runtime - erscheinen am 25. März, die Preise blieben gegenüber der Vorversion unverändert. Filemaker Server und der Unlimited-Nachfolger Advanced Server sind allerdings noch nicht fertig gestellt und sollen im Frühsommer folgen. Mindestens bis dahin wird die Vorversion 6 auch noch weiter vertrieben. Auch die Mobile-Version für Palm OS und Pocket PC erscheint erst im Frühsommer.

Auf dem Mac läuft Filemaker Pro nur noch unter Mac OS X ab 10.2.8, Windows-seitig ist 2000 oder XP gefordert. (tc)