Festplatten verweigern bei Hitze den Dienst

30.05.2007
Von Dorothea Friedrich
Festplatten reagieren zu Hitzezeiten öfter mit Arbeitsverweigerung. Für die Jahreszeit ungewöhnlich viele Fälle an Hitzeschäden registriert zum Beispiel das österreichische Datenrettungsunternehmens Attingo. An heißen Tagen würden die in Wien ansässigen Datenretter um bis zum 50 Prozent öfter zu Hilfe gerufen als bei tiefen Temperaturen.

Festplatten reagieren bei Hitze vor allem mit Materialausdehnung, was zu Dejustierungen, Headcrashes oder Defekten an Lagern führen kann. Doch auf den Festplatten enthaltenen Daten müssen dadurch nicht unbedingt verloren sein: In Reinraumlabors ist es nach Auskunft der Datenretter in über 90 Prozent der Fälle möglich, die Daten wiederherzustellen.

Hauptgrund für Hitzeschäden sind laut Attingo nicht klimatisierte oder schlecht belüftete Server-Räume. Dadurch werden Festplattensysteme nicht ausreichend gekühlt. Auch ein Ausfall oder versehentliches Abschalten der Klimaanlage kann zu Schäden führen. Attingo empfiehlt daher bei hohen Außentemperaturen, vor dem Verlassen der Büros die Anlage nochmals zu kontrollieren. Hat man keine Klimaanlage, sollten die Umgebungsbedingungen dennoch verhältnismäßig kühl und trocken sein. Festplatten können auch mit speziellen Lüftern ausgestattet werden. Ein Lüfter senke die Temperatur der Festplatte um bis zu 70 Prozent.

Auch Wärmegewitter bedeuten oft Mehrarbeit für die Wiener Datenretter. Ein Blitzschlag kann bei Computeranlagen verheerende Schäden anrichten, wobei auch in schwierigen Fällen die Daten von Spezialisten gerettet werden können. Attingo empfiehlt aber dennoch, Computer nur mit Überspannungsschutz zu betreiben.