CAD-Circle befragt Anwender

Fertigungsindustrie nutzt 3D-Potential erst in Ansätzen

15.11.1996

Die Studie des CAD-Circle wurde im Auftrag des Instituts für Management Praxis (IMP), Winthertur, durchgeführt - rund 8000 deutsche Unternehmen mit Schwerpunkt im Maschinenbau gaben Auskunft über den Stand ihrer C-Technik-Anwendungen. Die Auswertung ergab, daß immer noch rund 33 Prozent auf den Einsatz eines CAD-Systems verzichten und davon lediglich neun Prozent über eine Investition in diese Technik nachdenken.

Noch deutlicher wird das Mißverhältnis zwischen Marktanforderungen und genutzten Möglichkeiten, wenn man die Art des CAD-Einsatzes betrachtet: 91,5 Prozent der befragten Anwenderunternehmen haben ihren Schwerpunkt in der 2D-Zeichnungserstellung, nutzen CAD also hauptsächlich als elektronisches Zeichenbrett. Nur in 15,3 Prozent der Betriebe wurde die 3D-Flächenmodellierung und in 26 Prozent die 3D-Volumenmodellierung als Haupteinsatzgebiet genannt.

Untersucht wurde auch die Frage, in welchem Umfang Konstruktionsprogramme für andere Entwicklungsaufgaben wie Berechnung, Simulation oder Rapid Prototyping beziehungsweise für andere Unternehmensbereiche wie Materialeinkauf und technische Dokumentation genutzt werden. Das Ergebnis: Etwa die Hälfte der Anwender koppeln die Geometriedaten mit der Dokumentation, aber nur 24,4 Prozent nutzen sie für die Qualitätssicherung. Die Verknüpfung mit der NC-Bearbeitung erfolgt in 36,6 Prozent der Fälle, bei der Berechnung und Simulation sind es 13 Prozent, und lediglich 8,2 Prozent entfallen auf das Rapid Prototyping. In 17,6 Prozent der Betriebe gibt es eine Anbindung zwischen CAD und PPS. Diese Zahlen, so die Interpretation, deuten auf ein großes brachliegendes Potential.