Femtocells beschleunigen den Abschied vom Festnetz

22.03.2007
Die Marktforscher von Analysys gehen davon aus, dass Indoor-3G-Basisstationen, so genannte Femtocells, fundamentale Veränderungen im TK-Markt herbeiführen werden.

Spätestens nach der diesjährigen Mobilfunkmesse 3GSM werden Femtocells von vielen Marktbeobachtern als das "nächste große Ding" gesehen (Computerwoche.de berichtete). Dabei handelt es sich um mit WLAN-Access-Points vergleichbare Mobilfunkzellen, die innerhalb von Gebäuden für eine Verbesserung der Funkabdeckung für UMTS und Co. sorgen sollen. Die Verbindung der Femtocells mit dem nächsten Knoten des Mobilfunkanbieters erfolgt per DSL oder anderen breitbandigen Festnetztechnologien. "Das Konzept von Indoor-Basisstationen hat für heftige Spekulationen über die Konsequenzen gesorgt", meint auch Studienautor Alastair Brydon. Zwar seien in den vergangenen Jahren schon eine Reihe von Technologien überbewertet worden, erklärt er. Die Femtocells besäßen jedoch das Potenzial, die TK-Industrie grundliegend zu verändern. In seiner Argumentation verweist Brydon auf den zunehmenden Trend in vielen Ländern, vom Festnetz zum Mobiltelefon zu wechseln (Fixed-mobile Substitution). Gleichzeitig befänden sich 3G-Netze aktuell in einer frühen Entwicklungsphase. "In diesem Kontext gesehen, hätten Femtocells für die Mobilfunkindustrie zu keinem besseren Zeitpunkt im Markt auftauchen können", so der Analysys-Mann. Sein Kollege und Co-Autor Mark Heath weist jedoch darauf hin, dass die Mobilfunkbetreiber vor dem breiten Einsatz von Femtocells noch eine Reihe wichtiger Aspekte klären müssen. Dazu zählten Störanfälligkeit, Reichweite, Leistung, Netzintegration und -Management, Handover, Billing sowie Security. (mb)