Felix Greve (35), zuletzt Vertriebsleiter beim inzwischen aufgelösten System-Haus Interdigit Deutschland GmbH (Karlsruhe) hat das "geballte Mitarbeiter-Know-how", so Greve, der alten Interdigit-Mannschaft in ein neugegründetes Unternehmen eingebracht: DCS

21.03.1975

Felix Greve (35), zuletzt Vertriebsleiter beim inzwischen aufgelösten System-Haus Interdigit Deutschland GmbH (Karlsruhe) hat das "geballte Mitarbeiter-Know-how", so Greve, der alten Interdigit-Mannschaft in ein neugegründetes Unternehmen eingebracht: DCS Digital Control Systems Gesellschaft für Automation mbH, ebenfalls Karlsruhe.

Mit neun technisch-wissenschaftlich ausgerichteten Datenverarbeitern, die nach Greves Worten alle zwischen vier und sieben Jahren Prozeßrechner-Erfahrung haben, bietet Neugeschäftsführer Greve den ehemaligen Interdigit-Kunden sein Dienstleistungs-Programm an: EDV-Beratung und Studien für den Prozeßrechner-Einsatz beziehungsweise zur Realisierung von Automatisierungssystemen sowie die dazugehörige, komplette Anwender- und System-Software.

"Es hat auch im Interesse von Dieter Henning, dem Hauptgesellschafter der Interdigit, gelegen, daß wir die ehemaligen Interdigit-Kunden weiter betreuen", betont Greve. Ohne diese guten, alten Beziehungen wäre der Neustart nicht möglich, ein zu großes unternehmerisches und vor allem finanzielles Risiko gewesen. "Ich habe selbst einiges Geld zum Startkapital hinzugebuttert."

Zielgruppen für Anwender-Software seien weiterhin der Bereich Labor-Automation in der pharmazeutischen Industrie und Medizin - "wir wollen auf jeden Fall diese noch kleine Marktlücke erweitern" - sowie für System-Software bekannte Hardware-Hersteller.

Greve, der insgesamt fünf Jahre bei Hewlett Packard Vertriebserfahrung sammelte, zuletzt als Verkaufsleiter für Data Systems, umschreibt seine Umsatzzielsetzung so: "Im ersten Geschäftsjahr wird der Umsatz zwischen 800 000 und einer Million liegen. Wenn man, mich eingerechnet, bei zehn Mitarbeitern nicht 80 000 Mark pro Kopf erzielt, braucht man den Laden gar nicht erst aufzumachen." (rai)

Dipl.-Ing. Norbert Kaluscha (34), hat nach harter Vertriebsfront-Bewährung - er war bislang in der DEC-Geschäftsstelle Hannover für den Verkaufsbereich Forschung und Medizin verantwortlich - ab 1. März 1975 die Leitung der neu von Digital Equipment eröffneten Geschäftsstelle im Hamburg übernommen.

Da nach Kaluschas Aussagen die große Vertriebspolitik von der Münchner DEC-Zentrale für alle sieben bundesdeutschen Geschäftsstellen entwickelt werde, wolle er deshalb nicht von einem eigenen Vertriebskonzept sprechen. Tatsache sei, daß das wachsende Kundenpotential im Hamburger Raum und in Schleswig-Holstein die Installation einer eigenen Hamburger Geschäftsstelle unumgänglich gemacht habe. Kaluscha:"Bisher wurden die dortigen DEC-Klienten mit von der Geschäftsstelle Hannover betreut. Das war auf die Dauer etwas umständlich." Jetzt verfüge man im neuen Hamburger DEC-Domizil über eine eigene TKD-(Technischer Kundendienst)Abteilung sowie über einen Software-Support. Die ganze Mannschaft bestehe vorerst aus 25 Köpfen. Eine personelle Erweiterung sei ins Auge gefaßt. (rai)

Dipl.-Ing. Heinz Pellkofer (39), als Vertreter des derzeitigen Geschäftsführers Jean-Jacques Dupont (51), (zugleich Managing Director der Synelec Informations Systems, Bruxelles) noch "zweiter Mann" bei der Münchner Synelec Datensysteme GmbH, macht sich berechtigte Hoffnung, in absehbarer Zeit "erster" zu werden.

Pellkofers mögliches Avancement hänge weitgehend vom weiteren Erfolg der Synelec-Vertriebsstrategie ab, insbesondere von den Aktivitäten hinsichtlich neu ins Programm aufgenommener Produktgruppen. Das sind stecker-kompatible Floppy disks, Magnetband-Systeme sowie Plattenspeicher für alle gängigen Minicomputer, einschließlich dazugehöriger Systemsoftware vom Hersteller Xebec. Des weiteren, als Beispiel eines kompakten Peripherie-Geräte-Programmes, Bildschirm-Terminals der amerikanischen Firma Infoton.

Pellkofer: "Unser wichtigster Schritt ist die Vorstellung der Geräte auf der Hannover Messe und die Pflege der sich danaus ergebenden langfristigen Kontakte."

In diesem Zusammenhang plant man eine Erweiterung der Vertriebsmannschaft, eine Verstärkung des Technischen Kundendienstes sowie die Gründung von mehreren Geschäftsstellen, vorerst eine im Großraum Frankfurt. Grundlage für den angesteuerten Expansionskurs sei eine stärkere Unterstützung durch die europäische Holding, Syneurope, Paris.

Auf keinen Fall, "auch nicht andeutungsweise", will stellvertretender Geschäftsführer Pellkofer - er war vor seinem Synelec-Eintritt 1972 als Technischer Leiter drei Jahre lang beim Max-Planck-lnstitut in Garching Projekt-Manager des Plasma-Experimentes der deutsch-amerikanischen Sonnensonde "Helios" - von zu erwartenden Umsatzzahlen und Marktanteilen berichten. "Bei unseren Microfiche-Retrievals zur Speicherung und Wiederauffindung großer Datenmengen fühlen wir uns als potenter Anbieter, es wäre bei den anderen, neu ins Vertriebsprogramm aufgenommenen Produktgruppen etwas verfrüht, schon von Marktanteilen zu sprechen." Es verstehe sich allerdings von selbst, daß Umsatzzahlen - nach oben - keine Grenzen gesetzt sind... (rai)