Fehlerhafter Microsoft-USB-Treiber saugt Notebookakku leer

17.02.2006
Microsoft hat eingeräumt, dass sein Treiber für USB 2.0 in Windows XP SP2 dazu führen kann, dass sich der Akku eines Notebooks schneller leert als zu erwarten wäre.

Der Branchendienst "Tom's Hardware" hatte das Problem zuerst vor zwei Wochen öffentlich gemacht. Betroffen sind demnach bestimmte Geräte mit Intels Centrino-Plattform und insbesondere mit dem neue "Core-Duo"-Prozessor. Schließt man bei diesen ein Peripheriegerät, etwa eine Maus oder einen Speicher-Stick, an einen USB-2.0-Anschluss an, leert sich der Akku schneller als üblich. Intel reagierte prompt und erklärte, seine Prozessoren oder Ergänzungschips seien für dieses Problem nicht verantwortlich.

Mittlerweile ist klar, dass Microsoft von dem Fehler längst weiß. Es hatte nämlich bereits im Juli vergangenen Jahres dazu einen Knowledge-Base-Artikel veröffentlicht - allerdings nicht für jedermann, sondern nur für PC-Bauer und Partner. Eine Kopie davon wurde aber inzwischen bei "Slashdot" ins Netz gestellt und von Branchenquellen als authentisch bestätigt.

In dem Text erklärt Microsoft einen Workaround, bei der man unter anderem den Registry-Eintrag für USB 2.0 modifizieren muss. Der Hersteller hat allerdings erkannt, dass man dergleichen nicht jedem Anwender zumuten kann, und arbeitet einem Bericht von "Cnet" zufolge an einem neuen Fix, der unter anderem einen BIOS-Update-Patch beinhalten könnte, wie ein Firmensprecher mitteilte.

Wie schwer das Problem ausfällt, hängt davon ab, wie genau USB 2.0 im jeweiligen Gerät implementiert ist. Dabei spielten viele Faktoren wie Betriebssystem, Prozessor, Chipsatz, das jeweilige USB-Peripheriegerät sowie alle involvierten Anwendungen und Treiber hinein, erklärte ein Intel-Sprecher. Intel selbst arbeitet offenbar auch an einer Korrektur, bei der es allerdings nicht um einen Software-Download geht, sondern eher um Anpassungen an künftigen Prozessoren.

Wer das Problem bei seinem Gerät nachvollziehen kann, der sollte sich an seinen Notebook-Hersteller wenden und diesen um Rat fragen. Einige haben modifizierte Registrierungsschlüssel erstellt, wie es Microsoft empfohlen hatte. Ein Sprecher des Redmonder Konzerns räumte aber ein, dass dies nicht immer unbedingt so funktionieren müsse wie im Testlabor. (tc)